Österreich feiert.

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Deutschlands Teamtrainer Christian Prokop kennt nicht alle seine Spieler beim Namen.

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GoalieThomas Eichberger spielt sich in den Vordergrund.

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Die Handball-EM in Österreich, Norwegen und Schweden ist erst zwei Tage alt, sorgt aber bereits für reichlich Entertainment. Im österreichischen Team ist man nach dem Auftaktsieg gegen Tschechien schwer erleichtert, die Leistung in Zahlen ausgedrückt: Kapitän Nikola Bilyk traf 12 seiner 13 Würfe, unglaublich. Zweier-Goalie Thomas Eichberger, der den glücklosen Thomas Bauer in der zweiten Halbzeit ersetzte, hielt 9 von 25 Bällen. Siegeszutaten.

Für Realsatire sorgte derweil der deutsche Teamtrainer Christian Prokop. Prokop fragte im Auftaktspiel der Deutschen gegen die Niederlande in einer Auszeit kurz vor dem Ende vor laufenden Kameras nach dem Namen von EM-Debütant Timo Kastening ("Wie heißt du?"). Der reagierte locker: "In der Regel kennt Christian meinen Namen." Und: In Hannover hat Kastening mit Carlos Ortega einen spanischen Trainer, der ebenfalls "häufig nach meinem Namen sucht. Das bin ich also gewohnt." Der Teamchef versuchte die Situation später schönzureden, aber der Lacher bleibt in Erinnerung.

HandballAustria

Nicht nur die Niederländer mussten am ersten Tag der Handball-EM in Trondheim ordentlich einstecken von den Deutschen. Einen Volltreffer bekam ZDF-Moderator Yorck Polus ab. Denn während Polus einleitende Worte zum Spiel sprach, knallte ihm plötzlich ein Handball an den Hinterkopf. Und zwar mit einer derartigen Geschwindigkeit, dass der 49-Jährige regelrecht aus dem Bild geschleudert wurde. Der Journalist steckte den Treffer aber gut weg und moderierte munter weiter, sagte gar zu seinem Co-Kommentator Markus Baur: "Eigentlich hättest du den Ball fangen können."

In Wien passierten (noch) keine derartigen Hoppalas, der Fokus liegt klar auf dem Spiel gegen die Ukraine am Sonntag (18.15 Uhr live auf ORF eins). Die Ukrainer verloren denkbar knapp mit einem Tor zwei Sekunden vor der Schlusssirene gegen Nordmazedonien, werden heiß darauf sein, diese bittere Niederlage vergessen zu machen. Das ÖHB-Team ist jedenfals gefordert gegen ukrainischen "Riesen", von deren Aufbaureihe der kleinste Spieler 1,98 m misst. "Wenn du zu statisch bist, dann kann das zum Problem werden. Aber wenn wir dynamisch und mit viel Druck zum Tor spielen, dann kann das ein Vorteil gegen diese großen Leute sein", sagt ÖHB-Teamchef Ales Pajovic.

Österreich wird sich auch wieder mit zwei guten Goalies dagegen stemmen. Gegen Tschechien war es nicht Thomas Bauer, sondern Thomas Eichberger, der Österreich den Sieg rettete.

Dabei war der 26-Jährige nicht gesetzt für den EM-Kader, plagte sich Monate vor der Heim-Euro sogar mit einem Bandscheibenvorfall herum. "Aber Eichi ist ein Kämpfer. Spielt er so weiter, kann er sich bei dieser EM in die Auslage spielen", sagte Pajovic über den Steirer, der bis zu seinem 14. Lebensjahr auch an eine Karriere als Skifahrer dachte. (Florian Vetter, 11.1.2020)