Papst Benedikt bei seiner letzten Generalaudienz im Jahr 2013.

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Vatikanstadt/Paris – In einem am Mittwoch erscheinenden Buch hebt der frühere Papst Benedikt XVI. die ausschlaggebende Bedeutung des Priesterzölibats hervor. Der Zölibat sei notwendig, "damit unser Weg zu Gott weiter das Fundament unseres Lebens bleiben kann", heißt es in dem Buch, das Josef Ratzinger gemeinsam mit Kardinal Roberto Sarah geschrieben hat.

Auszüge aus dem Buch, das der französische Verleger Fayard herausbringt, wurden von der Zeitung "Le Figaro" am Sonntagabend online veröffentlicht. "Ich kann nicht schweigen", schreiben Ratzinger und Sarah demnach und zitieren dabei einen Spruch des heiligen Augustinus.

"Wir haben uns getroffen, unsere Ideen und Sorgen ausgetauscht. Wir haben im Schweigen gebetet und meditiert", heißt es in einer Stelle des Buchs. Ratzinger und Sarah hatten in den vergangenen Monaten Briefe zum Thema der Amazonien-Synode im vergangenen Herbst ausgetauscht.

Früchte der Arbeit

"Wir haben beschlossen, allen Gläubigen die Früchte unserer Arbeit und unserer spirituellen Freundschaft zur Verfügung zu stellen", schreiben Ratzinger und Sarah. Ihr Appell gegen die Aufhebung des Priesterzölibats erfolge in einem "Geist der Liebe und der Einheit der Kirche". "Wenn Ideologie trennt, vereint Wahrheit die Herzen", werden sie zitiert.

Die Amazonien-Synode im Vatikan war Ende Oktober nach dreiwöchigen Beratungen zu Ende gegangen. In ihrem Schlussdokument sprachen sich die Synodenväter dafür aus, dass die Bischöfe die Voraussetzungen dafür schaffen sollen, dass für Gemeinden des Amazonas-Gebiets, die besonders unter Priestermangel leiden, auch entsprechend ausgebildete Familienväter geweiht werden können. Eine allgemeine Aufhebung des Zölibats ist damit nicht verbunden. (APA, 13.1.2020)