ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel: "Ich denke, am Ende werden wir den Nationencup eh wieder gewinnen."

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Innsbruck – Peter Schröcksnadel, der Präsident des ÖSV, sei "wegen seiner Manie, im Alpinski-Weltcup unbedingt den Nationencup für Österreich gewinnen zu wollen, lange belächelt worden". So beschreibt es die Austria Presse Agentur. 40-mal sei das gelungen, zuletzt war Österreich 30-mal in Folge die beste Skination der Welt. Doch, noch einmal APA: "Ob die beeindruckende Pokalwand in der Innsbrucker ÖSV-Zentrale Zuwachs erhält, ist erstmals seit Ewigkeiten fraglich."

Schröcksnadel beruhigt

Schröcksnadel (77) ist bemüht zu beruhigen, vielleicht auch sich selbst. "Es ist spannend, was es noch nie war, seit ich Präsident bin", muss der seit 1990 Amtierende aber eingestehen. Schließlich liegt aktuell die Schweiz in Führung, wenn auch der Rückstand sich noch in Grenzen hält. Am zweiten Jänner-Wochenende, also bei den vier Rennen in Adelboden und Zauchensee, haben die Eidgenossen ihren Vorsprung auf Österreich jedenfalls von 13 auf 88 Zähler ausgebaut.

An all dem ist natürlich Marcel Hirscher schuld – oder eigentlich sein Rücktritt. Das alleine lässt Schröcksnadel aber nicht gelten. Während vor dem Flutlichtslalom heute in Flachau (18 und 20.45 Uhr, ORF 1) in der Mannschaftswertung die ÖSV-Damen vor Italien und der Schweiz führen, blieben die ÖSV-Herren bisher so sehr hinter den Hoffnungen, dass sie in ihrem Klassement hinter der Schweiz, Norwegen und Frankreich nur Vierter sind.

Schutzschild Hirscher

"Wir wussten, dass wir vergangenes Jahr bei den Herren ohne Marcel nicht mehr gewonnen hätten", sagt Schröcksnadel. Und weiter: "Er war der Schutzschild. Dahinter konntest du tun, was du willst. Wenn du rausgeflogen bist, war es kein Problem." Und noch weiter: "Man sieht, wie gut Marcel war. Denn unter dem Druck, jedes Mal gewinnen zu müssen, es auch zu tun ist eine unglaubliche Leistung, die man erst jetzt richtig einschätzen kann." Dazu kommt, "dass uns nach Problemen in der Nachwuchsarbeit drei, vier Jahrgänge fehlen".

Doch schon für heuer bleibt ÖSV-Chef Schröcksnadel optimistisch: "Ich denke, am Ende werden wir den Nationencup eh wieder gewinnen." Und falls nicht, ist es auch nicht das Ende, möchte der STANDARD ergänzend hinzufügen. (fri, APA, 13.1.2020)

Nationencup (33):

1. Schweiz 3836
2. Österreich 3748
3. Norwegen 3111
4. Italien 2977
5. Frankreich 2624
6. USA 1801
7. Deutschland 1610
8. Schweden 1053
9. Slowenien 801
10. Slowakei 517

Mannschaft Herren (18):

1. Schweiz 2314
2. Norwegen 2247
3. Frankreich 2159
4. Österreich 1806
5. Italien 1173
6. USA 814
7. Deutschland 726
8. Slowenien 471
9. Schweden 441
10. Kroatien 247

Mannschaft Damen (15):

1. Österreich 1942
2. Italien 1804
3. Schweiz 1522
4. USA 987
5. Deutschland 884
6. Norwegen 864
7. Schweden 612
8. Slowakei 513
9. Frankreich 465
10. Slowenien 330