"Wer ist Sebastian Kurz?", fragte der ORF. Die Produktion ist weiterhin in voller Länge auf dem Youtube-Channel des Kanzlers zu sehen.

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Wien – Dass Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) eine ORF-Doku über ihn auf Youtube gestellt hat, geht für den Öffentlich-Rechtlichen in Ordnung. Das erklärte der ORF am Montag auf APA-Anfrage. Aus dem Team des Kanzlers hieß es, dass man das selbstverständlich mit dem ORF abgesprochen habe.

"Wer ist Sebastian Kurz?" lautete der Titel der Dokumentation, die am 2. Jänner im Hauptabend von ORF 1 zu sehen war. Wer das versäumte und nachschauen wollte, hatte dafür sieben Tage in der ORF-TVthek Zeit. Sendungen länger online zu stellen ist dem ORF nur in Ausnahmefällen erlaubt. Für Verwunderung sorgte daher bei manchen dieser Tage die Entdeckung, dass die Produktion weiterhin in voller Länge auf dem Youtube-Channel des Kanzlers zu sehen ist.

Nicht problematisch, sagt ORF

Problematisch ist das aber nicht, heißt es im ORF. Es habe schon bisher gegolten, dass die "nichtkommerzielle, aktuelle Verwertung von unverändertem ORF-Material" – das "Einverständnis der zuständigen Redaktion" vorausgesetzt – "auf einer offiziellen oder persönlichen Website eines Politikers/einer Politikerin" zulässig sei. Im Büro von Kurz hält man fest, dass der ORF bereits im vergangenen Jahr alle Parteien in dieser Hinsicht informiert habe. "Wir stellen sicher nichts ohne Erlaubnis online", betonte sein Sprecher außerdem. (APA, 14.1.2020)