Marian Kočner wird von schwer bewaffneten Justizwachebeamten in den Gerichtssaal begleitet.

Foto: imago images/CTK Photo

Bratislava/Pezinok – Der erste Prozesstag im Fall des ermordeten Journalisten Ján Kuciak brachte am Montag ein Geständnis eines der vier Angeklagten: Der ehemalige Soldat Miroslav M. gab zu, Kuciak und dessen Verlobte Martina Kušnírová im Februar 2018 in deren Haus in der Westslowakei erschossen zu haben. Damit bestätigte er sein früheres Geständnis aus dem Ermittlungsverfahren.

Die anderen Angeklagten bekannten sich nicht schuldig, der Hauptverdächtige Marian Kočner gab lediglich unerlaubten Waffenbesitz zu. Laut Anklage soll Kočner, ein umstrittener Unternehmer und Millionär, den Mord in Auftrag gegeben haben. Kuciak hatte immer wieder über dubiose Geschäfte Kočners berichtet.

Außer Kočner und dem als Todesschütze geständigen M. sitzen noch zwei weitere Beschuldigte auf der Anklagebank: Tomáš Sz., der seinen Cousin M. zum Tatort gefahren haben soll, und eine Vertraute Kočners, die als Organisatorin des Mordes gilt. Ein weiterer Mittelsmann trat als Kronzeuge auf und wurde in einem gesonderten Verfahren bereits zu 15 Jahren verurteilt.

In Anwesenheit der Hinterbliebenen beider Opfer bestätigte M. im Wesentlichen bisherige Annahmen, wonach nur Kuciak ermordet werden sollte – und dessen Verlobte zur falschen Zeit am falschen Ort war. (Gerald Schubert, 13.1.2020)