Im westmexikanischen Bundesstaates Jalisco wurde die Entdeckung der Leichenteile auf einem Landgut bekanntgegeben.

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Mexiko-Stadt – Nach dem Fund eines Massengrabs in Mexiko sind inzwischen die Überreste von geschätzt 30 Menschen entdeckt worden. Vergangenen Dienstag hatte die Staatsanwaltschaft des Bundesstaats Jalisco die Entdeckung der Leichenteile von etwa 18 Menschen auf einem Landgut bekanntgegeben.

Die Arbeit der Forensiker gehe weiter, teilte sie nach weiteren Funden am Montagabend mit. Es handle sich um verschiedene Körperteile, die bisher keiner genauen Zahl an Toten zugeordnet werden könnten. Vier Menschen seien bisher identifiziert worden.

In der Gegend kommt es immer wieder zu Gewaltverbrechen krimineller Organisationen. In der Nähe des Fundortes waren den Angaben zufolge nach der Festnahme von Mitgliedern einer solchen Gruppe seit November bereits zwei weitere Massengräber mit insgesamt 81 Leichen gefunden worden.

31.700 Tote in einem Jahr

Mexiko hat seit Jahren ein massives Problem mit Gewaltkriminalität. In den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres wurden in dem 130-Millionen-Einwohner-Staat knapp 31.700 Morde registriert. Die Gewalt geht zu einem großen Teil auf das Konto von Banden, die in Drogenhandel, Entführungen und Erpressung verwickelt sind. Eines der derzeit mächtigsten Verbrechersyndikate ist das Kartell Jalisco Nueva Generación, das aus Jalisco stammt.

Als vermisst gelten in dem lateinamerikanischen Land nach neuen Zahlen der Regierung 61.600 Menschen. Der Großteil von ihnen verschwand seit 2006, als der damalige mexikanische Präsident Felipe Calderón den Drogenbanden den Krieg erklärte. Die Opfer der Kartelle landen oft in Massengräbern oder werden in Säure aufgelöst. Die meisten Verbrechen in Mexiko werden nie aufgeklärt, geschweige denn geahndet. (APA, dpa, 14.1.2020)