"Wie hier eine hochqualifizierte Frau attackiert wird, weil sie aus Bosnien stammt und gegen Rechtsextremismus auftritt, ist das Letzte", sagte Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitees Österreich.

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Das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) hat sich am Dienstag klar gegen Hass im Netz ausgesprochen – sowohl allgemein als auch speziell im Fall der neuen Justizministerin Alma Zadic (Grüne). "Wie hier eine hochqualifizierte Frau attackiert wird, weil sie aus Bosnien stammt und gegen Rechtsextremismus auftritt, ist das Letzte", sagte Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitees Österreich.

Zahl der Fälle steigt an

Das Mauthausen Komitee Österreich kämpfe schon lange gegen Hass im Netz, teilte es am Dienstag in einer Aussendung mit. Die Zahl der Fälle steige leider rasant an, bedauerte der Verein und berichtete, dass sich immer häufiger Zeuginnen und Zeugen von Rassismus, Ausgrenzung, Diskriminierung und verbaler Gewalt im Internet an das MKÖ wenden würden. Zu den "unsäglichen Hassbeispielen", die das MKÖ erreichen, gehören etwa Gewaltaufrufe gegen Menschengruppen, Zitate von NS-Verbrechern bis hin zu Forderungen nach der Wiedereröffnung des KZ Mauthausen und nach der Vergasung von Flüchtlingen. "Das Vermächtnis der KZ-Überlebenden verpflichtet uns, Hass im Netz aufzuzeigen, anzuzeigen und dagegen anzukämpfen", betonte Mernyi.

Projekte unterstützen

Das Mauthausen Komitee begrüßt, "dass die neue Bundesregierung für die längst überfälligen Initiativen gegen Hass im Netz sorgen will", so der MKÖ-Vorsitzende. Zugleich forderte er aber, dass zivilgesellschaftliche Projekte und Organisationen, die Hass im Netz bereits bekämpfen, gefördert und unterstützt werden. Das MKÖ selbst setzt in seinen Zivilcourage-Trainings bereits länger den Schwerpunkt Mobbing und Zivilcourage im Internet. (APA, 14.1.2019)