"Queer 4 You": Sven Rebel, Fabian Hart, Chris Glass, Christian Fritzenwanker (v.l.n.r.)

Foto: rbb, stini röhrs

Beate lacht gern und viel, doch leider mangelt es ihr, oje, an Selbstbewusstsein. Die Berlinerin ist 50, lebt gemeinsam mit Sohn, Katze und unzähligen Porzellanfiguren in einer Dreizimmerwohnung in Pankow. Doch jetzt bekommt sie Besuch von Fabian, Sven, Chris und Christian. Die vier schwulen Experten für Innendesign, Mode, Make-up und das Seelenleben sollen auf die Schnelle kitten, was der alkoholkranke Exmann verbockt hat. Die ehemalige Krankenschwester ist die Protagonistin der ersten Folge von Queer 4 You, der neuen, vom RBB produzierten dreiteiligen Make-over-Show (jeweils montags, 21 Uhr auf RBB, alle Folgen in der ARD-Mediathek).

Was nach einer abgedrehten Versuchsanordnung klingt, wurde in den USA zum Quotenhit: Vorbild für das Berliner Format ist die Serie Queer Eye. Die läuft seit 2018 auf Netflix, eine erste Besetzung drückte Mitte der Nullerjahre auf dem Kabelsender Bravo auf die Tränendrüse. Aber während sich die amerikanischen "Fab Five" ihren geplagten Kandidaten mit Witz, Empathie und Fingerspitzengefühl nähern und hier und da ein politisches Statement setzen, rumpelt es in der halbstündigen deutschen Version noch gewaltig. Hölzern die Dialoge, wenig Tempo und Dynamik im Ablauf, da geht doch noch mehr, RBB! (Anne Feldkamp, 14.1.2020)