Pongracic spielt fortan in Deutschland.

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Niangbo spielt fortan in Belgien.

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Salzburg – Fußball-Meister Red Bull Salzburg hat zwei Spieler ins Ausland verkauft. Innenverteidiger Marin Pongracic wechselt zum deutschen Bundesligisten VfL Wolfsburg, Angreifer Anderson Niangbo nach seinem Leihengagement beim Ligarivalen WAC zum belgischen Tabellendritten KAA Gent. Beide Transfers bestätigten die Salzburger am Mittwochvormittag.

Sowohl Pongracic als auch Niangbo erhalten bei ihren neuen Arbeitgebern Verträge bis Sommer 2024. Die Ablösesumme für Pongracic soll sich laut Angaben des deutschen Fachmagazins "kicker" auf zehn Millionen Euro belaufen und könne durch Erfolgsboni noch anwachsen. Für Niangbo sollen die Bullen laut Informationen aus Belgien etwas mehr als zwei Millionen Euro erhalten.

Entscheidung

Pongracic war im Sommer 2017 von 1860 München nach Salzburg gewechselt. Unter Neo-Trainer Jesse Marsch hatte er im Herbst keinen Stammplatz mehr inne. Der Kroate absolvierte für Salzburg insgesamt 56 Pflichtspieleinsätze, allerdings nur sieben in dieser Saison. Bereits beim Trainingsauftakt am Sonntag fehlte der 22-Jährige wegen seiner Verhandlungen mit Wolfsburg.

"Nach Gesprächen mit Marin und seinem Management sind wir gemeinsam zur Entscheidung gelangt, dass ein Wechsel in die deutsche Bundesliga für alle Beteiligten der beste Schritt ist", erklärte Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund. "Für uns waren die zweieinhalb Jahre mit ihm eine spannende Zeit, in der er sein großes Potenzial immer wieder gezeigt hat."

Zeitpunkt

Gänzlich ausgeschöpft hat es Pongracic nicht. Der in Deutschland geborene Abwehrspieler wurde allerdings mehrmals auch von Verletzungen, vor allem muskulärer Natur, zurückgeworfen. "Die Zeit beim FC Red Bull Salzburg war für mich sehr lehrreich", sagte Pongracic. "Jetzt ist für mich jedoch der richtige Zeitpunkt für einen Wechsel gekommen." In Wolfsburg trifft er neben Trainer Oliver Glasner auch auf seinen früheren Salzburg-Kollegen Xaver Schlager.

Pongracic ist nach ÖFB-Teamspieler Martin Hinteregger (nun Eintracht Frankfurt), dem Franzosen Dayot Upamecano (RB Leipzig) und Duje Caleta-Car (Olympique Marseille) der vierte Innenverteidiger, den die Salzburger in den vergangenen vier Jahren um eine zweistellige Millionensumme verkauft haben. Seinen Landsmann Caleta-Car hatte Pongracic nach dessen Rekordtransfer zu Marseille 2018 in Salzburgs Abwehrzentrum beerbt.

Zurück und weg

Niangbo hatten die Salzburger erst in dieser Übertrittszeit vorzeitig von seiner Leihe beim WAC zurückgeholt. Der 20-Jährige von der Elfenbeinküste hatte in seinem halben Jahr bei den Kärntnern in 26 Pflichtspieleinsätzen mit neun Toren und sieben Assists überzeugt. Der Offensivmann war zu Jahresbeginn 2018 aus seiner Heimat nach Salzburg gekommen und dort zuerst primär beim Zweitteam FC Liefering im Einsatz gewesen.

Die Salzburger brechen am Donnerstag in ein zehntägiges Trainingslager nach Katar auf. Hwang Hee-chan soll ihnen nach den Abgängen der Offensivstars Erling Haaland (Borussia Dortmund) und Takumi Minamino (Liverpool) erhalten bleiben. Freund erklärte den Südkoreaner angesichts des kolportierten Interesses der englischen Premier-League-Clubs Wolverhampton und Brighton in dieser Transferperiode für unverkäuflich.

"Auch für 40 Millionen Euro lassen wir ihn nicht gehen", sagte der Sportdirektor den "Salzburger Nachrichten" (Mittwoch-Ausgabe). "Wir werden auch in keine Verhandlungen mit irgendeinem Club treten. Da kann er bieten, was er will." Hwangs Vertrag in Salzburg läuft allerdings nur noch bis Sommer 2021.(APA, 15.1.2020)