Karin Pollack beschäftigt sich von Berufs wegen mit Gesundheit – diesmal hat sie gemeinsam mit drei Kolleginnen Säfte verkostet.

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Saftkuren – besonders am Beginn des Jahres eine beliebte Diät.

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Der Wandel der Zeit und der Essgewohnheiten lässt sich auch an den Regalreihen der Supermärkte ablesen. Ein exponentielles Wachstum ist bei Säften und Smoothies zu verzeichnen. Diese kaufen offensichtlich so viele, dass sie an den besten Plätzen stehen dürfen.

In unserer kleinen Gesundheitsredaktion waren Smoothies und Co bislang kein Thema. Wir wissen: Wer zu viel davon trinkt, tut seiner Leber nichts Gutes. In so einem Smoothie ist ja sehr viel Obst drinnen, müsste man die ganzen Früchte essen, dann hätte man damit so seine Schwierigkeiten. Doch würde man – sagen wir – nur Smoothies trinken, dann wäre das eine Saftkur. Zum Jahresanfang machen das viele Leute. "Wir detoxen", sagen sie dann gerne, und viele meinen damit: weniger Alkohol.

Aus dem Reformhaus

Für die und alle, die vielleicht ein paar Kilo abspecken wollen, sind Säfte eine Alternative. Auch bei Smoothies gibt es Marktführer im Supermarkt. Ein regionaler Anbieter ist hingegen Urban Monkey, ein Unternehmen in Salzburg, das Säfte, Smoothies und Shots verkauft und die Gesundheitsredaktion zum Testen eingeladen hat. Da werden sicherlich ein paar Poster unter diesem Artikel aufjaulen, diejenigen, die das tun wollen, bitte hier aufhören zu lesen.

Die Säfte sind nicht pasteurisiert, denn das würde Vitamine, Enzyme und Antioxidantien zerstören. Die Säfte heißen Raw, also roh, weil sie mit extrem hohen Druck in die Plastikflaschen abgefüllt werden. Aber Plastik? Es ist rPET, also recycelt und damit umweltfreundlich. Urban Monkey gibt es nicht im Supermarkt, sondern in Reformhäusern.

Wie es geschmeckt hat – subjektiv

Wie sie geschmeckt haben: Insgesamt haben sie vier Frauen getestet. Besonders gut angekommen bei denen, die vegetarisch und vegan leben, sind die Gemüsesäfte, also die Mischungen mir roter Beete zum Beispiel oder Spinat. Karottensaft hingegen schmeckt tatsächlich wie selbst gepresst. Köstlich.

Die Allesfresserinnen wiederum fanden die Fruchtsmoothies gut, eine Flasche dickflüssiges Piña Colada ist so sättigend, dass damit ein Frühstück ersetzt werden kann. Eher sauer fielen die funktionellen Limonaden aus, jene mit den Spirulina-Algen zum Beispiel, das sieht farblich so unnatürlich aus wie ein Dreh und Trink. Als Durstlöscher funktionieren dafür die verschiedenen Kokoswasser. Keine Kohlensäure, wenig Zucker.

Energieschub

Energie brachten die Shots aus Kurkuma und Ingwer. Die hatten alle vor Weihnachten dringend notwendig und waren definitiv eine gesündere Option als der alles beherrschende Energydrink aus der blauen Dose.

Einer der Raw-Shots ist im Kühlschrank unserer Büros verlorengegangen. Wir haben ihn erst kürzlich und damit lange nach Ablauf der Haltbarkeitsdauer gefunden. Was passiert, wenn die unpasteurisierten Getränke schlecht werden? Sie lösen sich in ihre Bestandteile auf. In einer klaren Flüssigkeit schwimmen dann seltsame Flankerln. Zu einer Kostprobe (mit eventuellen Folgen) waren wir dann aber nicht mehr bereit. (Karin Pollack, 18.1.2019)