Dem Handel steht eine mindestens so große Veränderung bevor wie den Herstellern. Das bisherige Modell vom preisgünstigen Autokauf, den regelmäßigen Wartungsarbeiten und dem Verschieben des kaputten Fahrzeugs am Lebensende in ein Land mit geringerem Wohlstand und Reparaturkosten wird nicht mehr lange funktionieren.

Die Technik verändert sich, mit ihr die Autos und wie sie unser Leben beeinflussen.
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Daran hat der Elektroantrieb maßgeblich Anteil. Er benötigt keinen Ölwechsel, keinen Zahnriemen- und Zündkerzenwechsel, auch die Bremsen und ihre Beläge sind durch Rekuperieren weit weniger belastet. Die Autos müssen so gebaut werden, dass sie bis zu ihrem Lebensende möglichst klaglos funktionieren. Sie werden lediglich durch Updates up to date gehalten.

Ölwechsel von morgen

Das Update ist der Ölwechsel von morgen, es ist wohl nicht anzunehmen, dass wir das gratis bekommen. Das verschiebt auch Kompetenzschwerpunkte in Werkstätten. Das Restrisiko eines mechanischen Defekts oder Unfalls muss jemand anderer übernehmen: einfach zu teuer.

Die Autos werden zwar auch künftig zur Pickerlüberprüfung kommen müssen, dort wird aber nicht viel zu tun sein, wenn doch, dann wird es teuer. Beim E-Auto, weil die Batterie der bestimmende Kostenfaktor ist, bei allen anderen, weil sie deutlich komplexer aufgebaut sind als konservative Verbrenner. Das verschiebt den Schwerpunkt nicht unbedingt zum Carsharing, vielleicht eher zu Miete und Leasing – Besitzer auf Zeit, aber nicht mehr Eigentümer. (Rudolf Skarics, 25.01.2020)