Zehn Jahre und drei Monate nach seiner Einführung ist die Ära von Windows 7 am vergangenen Dienstag zu Ende gegangen – jedenfalls offiziell. Ein letztes Mal lieferte Microsoft per Windows Update Bugfixes und Sicherheitspatches für das in die Jahre gekommene Betriebssystem aus, das nun Windows XP und Vista auf das Abstellgleis gefolgt ist.

Mehrere hundert Millionen Nutzer nutzen laut den jüngsten Zahlen die Plattform aber weiterhin. Da künftig entdeckte Sicherheitslücken nicht mehr gepatcht werden, werden diese Geräte – zumindest jene, die mit dem Internet verbunden sind – zu einem wachsenden Sicherheitsrisiko. Microsoft hat daher eine letzte Maßnahme implementiert: Tägliche Warnmeldungen.

Mit diesem Warnhinweis werden Windows 7-Nutzer bereits seit einiger Zeit konfrontiert.
Foto: Microsoft

Bildschirmfüllender Hinweis

Der Hinweis, der schon zuvor in längeren Abständen ausgespielt wurde, präsentiert sich allerdings nicht als kleines Pop-up, sondern bildschirmfüllend. "Ihr Windows 7-PC wird nicht mehr unterstützt", heißt es in großen Lettern. Darunter erfolgt ein Hinweis auf die Risiken und das Ende jeglichen Supports. Und freilich bleibt auch ein Hinweis auf die Möglichkeit eines Umstiegs auf Windows 10 nicht aus. Von der Einblendung verschont bleiben nur Rechner im Kiosk-Modus, in einer Domäne sowie von Unternehmen, die bei Microsoft für verlängerten Support bezahlen.

Gerade auf älteren Rechnern könnte die aktuellste Generation von Windows Probleme bereiten. Wer keine neue Hardware anschaffen will, sollte auch den Umstieg auf Linux erwägen. Mittlerweile gibt es zahlreiche Distributionen, die einsteigerfreundlich gestaltet sind und sich teilweise auch direkt an ehemalige Windows-User richten. Wer bei Windows bleiben möchte, hat nach wie vor Möglichkeiten, kostenlos auf Windows 10 umzusteigen.

Einfache Deaktivierung

Wer beim Warnhinweis auf den "Später erinnern"-Button klickt, entledigt sich der Warnmeldung. Allerdings nur für einen Tag, dann taucht sie wieder auf. Es gibt aber zwei einfache Auswege. Der erste besteht darin, den etwas weiter unten geparkten Link "Erinnere mich nicht mehr" anzuklicken, um die Warnung permanent zu deaktivieren.

Sollte das nicht klappen, so kann man auch zum Registry-Editor greifen. Unter "HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\EOSNotify" findet sich ein DWORD-Wert namens "DiscontinueEOS", den man auf "1" stellen muss. Sollte der Wert aus unerfindlichen Gründen nicht vorhanden sein, kann man ihn auch selber anlegen (DWORD 32 Bit). Nach einem Neustart sollte die Warnung deaktiviert sein. (gpi, 16.01.2020)