Das FBI hat einen Mann aus Virginia verhaftet, der an mehreren Swatting-Vorfällen und Bombendrohungen beteiligt war. Der Verhaftete war Teil einer Gruppe, die die Angriffe via IRC und Anonymisierungsdienst Tor orchestrierte. Ziele waren Gamer, Journalisten und Regierungsmitarbeiter.
Rassismus im Chat
Ein rassistischer Hintergrund kann nicht ausgeschlossen werden. In den Chats wurde abfällig über Juden und Afroamerikaner gesprochen. Eine Bombendrohung richtete sich gegen die Alfred Street Baptist Church. Die Kirche befindet sich in einer Gegend, in der hauptsächlich Afroamerikaner wohnen.
Verhafteter für Recherche verantwortlich
Der verhaftete Mann soll hauptsächlich für die Recherche verantwortlich gewesen sein. Er suchte Ziele aus und forderte dann andere auf, bei der Polizei anzurufen, um eine Bombendrohung oder eine Schießerei zu melden. Der US-Amerikaner war auch für die Infrastruktur der Gruppe verantwortlich.
Missgeschick überführte Mann
Verhaftetet wurde der Mann, nachdem er bei seiner eigenen Schule mit einer Bombe gedroht hatte. Dabei passierte ihm ein Missgeschick, weil er seine eigene Nummer nicht ordentlich anonymisierte. Nach einer Hausdurchsuchung fand man Chats, Videos und Dokumente, die die Taten der Gruppe dokumentierten. Zudem wurde auch Rekrutierungsmaterial für eine rechtsextreme Gruppierung bei dem US-Amerikaner gefunden.
Auch an tödlichem Swatting beteiligt
Der Gruppe wird nachgesagt, dass sie auch an dem Tod eines Mannes beteiligt war. 2017 wurde in Kansas ein Unbeteiligter erschossen, nachdem ein Notruf bei der Polizei eingegangen war. Ein 26-jähriger Kalifornier war für diesen verantwortlich. Er schickte die Polizei zu der Adresse des Erschossenen, nachdem er gegen einen anderen Mann eine Partie "COD" und somit eine Wette verloren hatte. Der Kalifornier wurde zu einer Haftstrafe von 20 Jahren verurteilt.
Suche nach zwei weiteren Verdächtigen
Das FBI ist nun auf der Suche nach zwei weiteren Verdächtigen, die die Anrufe der Gruppe getätigt haben sollen. Allerdings dürfte sich dies schwieriger als erwartet gestalten, da die beiden Männer ihre Identität bislang erfolgreich schützen konnten. Wann die Gerichtsverhandlung des Verhafteten beginnt, ist noch offen. (red, 16.1.2020)