Für die Vorsitzende der Partei Rassemblement National, Marie Le Pen, hat der Wahlkampf schon begonnen.

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Nanterre – Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen will bei der kommenden Präsidentschaftswahl im Jahr 2022 antreten. "Meine Entscheidung ist gefallen", sagte die 51-Jährige Donnerstagabend vor Journalisten in Nanterre. Le Pen muss aber noch von ihrer Partei Rassemblement National offiziell als Kandidatin nominiert werden. Dies soll bei einem Parteitag im heurigen Jahr geschehen.

Le Pen versicherte zwar, der Entscheidung der Partei nicht vorgreifen zu wollen. Aber die Parteivorsitzende sagte auch, dass für sie bereits die erste Phase des Wahlkampfs begonnen habe. Ihre erneute Kandidatur war allgemein erwartet worden. Bereits im Oktober hatte Le Pen gesagt, sie sei "bereit" sei, "den Job zu machen".

Le Pen profitiert von Protesten gegen Macron

Bei der Präsidentschaftswahl 2017 war Le Pen in die Stichwahl gelangt, in der sie dann gegen den heutigen Amtsinhaber Emmanuel Macron unterlag. In der Stichwahl erzielte sie zwar mit knapp 34 Prozent ein Rekordergebnis für ihre damals noch Front National genannte Partei. Dennoch war das Ergebnis für die Rechtspopulisten enttäuschend. Sie hatten mit mindestens 40 Prozent gerechnet.

Seit Wochen wird in Frankreich wegen der geplanten Pensionsreform Macrons protestiert. Trotz eines Kompromissvorschlags der Regierung, gehen die Demonstrationen weiter. Laut Umfragen profitiert Le Pen davon: Sie attestieren ihr bei den Präsidentschaftswahlen 2022 gegenüber Macron mit 45 Prozent der Stimmen. Das wären zehn Prozent mehr als bei der vergangenen Wahl vor drei Jahren. (APA, 17.1.2020)