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Robert De Niro, Al Pacino und Ray Romano sichern mit Filmen wie "The Irishman" das Vertrauen in die ehrenwerten Absichten von Netflix.

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Trotz hoher Schulden erhöht Netflix sein Produktionsbudget auch 2020: 17,3 Milliarden Dollar pumpt die Streamingplattform 2020 in Inhalte. Im Jahr davor waren es noch 15,3 Milliarden. Und kurzfristig dürften die Investments nicht weniger werden: Die Contentausgaben sollen 2028 mit 26 Milliarden Dollar ihren Höhepunkt erreichen, prognostiziert BMO Capital Markets.

Trotz des Einstiegs von Disney+ und Apple TV Plus gehen die Analysten davon aus, dass Netflix sowohl global als auch national weiterhin ein solides Abonnentenwachstum verzeichnen wird, vor allem dank renommierter Filme wie "The Irishman" und "Marriage Story". Positiv wirke sich auf das Vertrauen in das Unternehmen auch die Nachricht vom Engagement Bill Pradys aus. Der "Big Bang Theory"-Mitschöpfer und ausführende Produzent hat sich verpflichtet, Fernsehserien für Netflix in verschiedenen Genres zu entwickeln, zu schreiben und zu produzieren.

Kein "Streamingkrieg"

Um dieses Budget für Inhalte zu finanzieren, hat Netflix langfristige Schulden in Höhe von rund 15 Milliarden Dollar angehäuft. Weitere Ausgabenverpflichtungen belaufen sich laut "Variety" auf 19,1 Milliarden Dollar.

Damit reagiert Netflix auf den sogenannten "Streamingkrieg" mit mehr Geld in Eigenproduktionen. Zum Vergleich: Disney will 2020 eine Milliarde Dollar für originalen Disney+-Content ausgeben, während Warner Media laut AT&T bis zu zwei Milliarden Dollar in HBO Max investieren will und Comcast / NBC Universal für Peacock zwei Milliarden Dollar in den ersten zwei Jahren veranschlagt. Alle Dienste können freilich auf einen erheblichen Archivanteil an beliebten und begehrten Inhalten zurückgreifen.

10.000 Stunden Binge-Watching

Disney hat Pixar und Marvel bis hin zu "Star Wars" und National Geographic im eigenen Haus. Serien kann man von eigenen Networks abziehen. Warner Bros holte sich im vergangenen Jahr die Rechte an "Friends" zurück. Laut Warner Media sollen zum Start des Streamingportals insgesamt 10.000 Stunden zum Binge-Watching einladen.

An einen "Streamingkrieg" will ein Experte von BMO Capital Markets dennoch nicht glauben: "Wir glauben nicht an die Narrative, es gebe einen Krieg zwischen den Streamingdiensten, sondern denken, dass viele Portale erfolgreich nebeneinander existieren können." (Doris Priesching, 17.1.2020)