Die französische Wettbewerbsaufsicht sieht den Kauf von Start-ups durch die großen Platzhirsche wie Google mit Skepsis. Zwar sei Dominanz an sich nicht illegal, sagte die Chefin der Behörde, Isabelle de Silva, der Nachrichtenagentur Reuters.

Es sei aber problematisch, dass ein bereits marktbeherrschendes Unternehmen alle Firmen in seinem Branchenumfeld aufkaufen könne und damit kein Konkurrent heranwachsen könne. Hier müsse es schärfere Kontrollen geben.

"Klar, solche Deals wie die Fusion Facebook/WhatsApp sollten sicher nicht mehr erlaubt werden"

Rückwirkend war de Silva zufolge auch die Übernahme von WhatsApp durch den US-Konzern Facebook vor sechs Jahren falsch. "Klar, solche Deals wie die Fusion Facebook/WhatsApp sollten sicher nicht mehr erlaubt werden", sagte sie. Zu den Dingen, die man jetzt deutlicher als vor einigen Jahren sehe, gehöre, dass die Fähigkeit zum Sammeln und Vermarkten von Daten ein großer Vorteil sei. Das sei es, was es Unternehmen wie Facebook oder Google heute ermögliche, Firmenwert zu schaffen.

Unter der neuen EU-Kommission plant die europäische Kartellbehörde eine umfassende Überprüfung der Wettbewerbsregeln in der Europäischen Union. An der von EU-Kommissarin Margrethe Vestager angeführte Reform wird auch die französische Aufsicht teilnehmen. (APA, 17.1. 2020)