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Ein zeitloser Klassiker: "My name is Erling."

Foto: REUTERS/Michaela Rehle

Augsburg – Dank des Dreierpacks von "Heiland" Erling Haaland und eines irren Sturmlaufs hat Borussia Dortmund eine drohende Pleite zum Rückrundenstart der deutschen Bundesliga noch in einen Sieg verwandelt. Die erst mit zu wenig Entschlusskraft agierende Mannschaft von Trainer Lucien Favre kam beim FC Augsburg nach einer Steigerung im zweiten Abschnitt und wegen ihrer neuen Attraktion zu einem wilden 5:3 (0:1).

Nachdem Florian Niederlechner den FCA in der 34. Minute mit seinem neunten Saisontreffer in Führung gebracht hatte, erhöhte Marcel Richter (46.) nach knapp 20 Sekunden der zweiten Halbzeit noch und leitete turbulente 15 Minuten ein. Erst gelang Julian Brandt (49.) der Anschluss, dann traf erneut Niederlechner (55.).

Und dann kam der große Auftritt des Norwegers: Favre brachte Haaland beim Stand von 1:3 in der 56. Minute in die Partie. 183 Sekunden später erzielte der 19-Jährige, vor seinem 20-Millionen-Transfer von Salzburg nach Dortmund als Österreichs Fußballer des Jahres ausgezeichnet, bereits sein Premierentor. Haaland traf nach Zuspiel von Jadon Sancho mit links via Innenstange ins lange Eck. Zwei Minuten danach gelang Sancho selbst der Ausgleich. Der Engländer hätte Haaland schon den Doppelpack servieren können, schloss aber selbst ab (61.).

Thorgan Hazard machte es zehn Minuten später anders, bediente Haaland, und dieser schob aus zwei Metern zum 4:3 ein. Dem nicht genug, legte Haaland mit einem weiteren Schuss ins lange Eck noch seinen dritten Treffer nach. Drei Tore waren dem Ausnahmetalent schon im September bei seinem ersten Auftritt in der Champions League gelungen. Damals fertigte er mit den Salzburgern den KRC Genk mit 6:2 ab.

Leipzig schlägt Union

Spitzenreiter RB Leipzig bezwang Union Berlin nach Rückstand auch dank eines Tores von Kapitän Marcel Sabitzer mit 3:1. Das Team von Julian Nagelsmann lag gegen Union zur Pause zurück, ein Traumtor von Timo Werner (51.) und eine gute Reaktion von Sabitzer (57.) drehten aber die Partie. Der Steirer spitzelte den Ball nach einem Eckball aus kurzer Distanz akrobatisch ins Tor. Es war sein zwölfter Pflichtspieltreffer in dieser Saison, sein siebenter in der Liga. Werner machte im Finish noch seinen Doppelpack perfekt (83.).

Sabitzer trug nach dem Abgang von Diego Demme zu SSC Napoli erstmals die Kapitänsschleife. Der eigentliche RB-Kapitän Willi Orban fehlt noch mindestens bis März verletzt. Wie Sabitzer spielte beim Tabellenführer auch Landsmann Konrad Laimer durch, Stefan Ilsanker wurde im Finish eingewechselt. Bei der Union war Kapitän Christopher Trimmel wegen einer Erkrankung nicht mit von der Partie.

Eintracht schlägt Hoffenheim

Adi Hütter und die Eintracht Frankfurt haben die alte Krise im neuen Jahr hinter sich gelassen. Nach zuletzt drei Niederlagen und insgesamt sieben Partien ohne Dreier in Folge gewannen die Hessen beim Rückrundenstart in die Fußball-Bundesliga 2:1 (1:0) bei der TSG Hoffenheim.

Der Niederländer Bas Dost (18.) und Timothy Chandler (62.) trafen für die Eintracht, die den vierten Sieg in Folge gegen die TSG holte. Der Grieche Konstantinos Stafylidis (48.) war für die Hoffenheimer erfolgreich.

Bei der Eintracht spielte ÖFB-Verteidiger Martin Hinteregger im Abwehrzentrum durch, bei Hoffenheim waren Florian Grillitsch und Christoph Baumgartner über die volle Distanz im Einsatz, Landsmann Stefan Posch wurde in der Schlussphase eingewechselt. Der israelische Ex-Salzburg-Stürmer Munas Dabbur, im Winter vom FC Sevilla geholt, kam zur Pause in die Partie. Frankfurt war in der Liga zuletzt sieben Spiele sieglos gewesen – seit einem 5:1 am 2. November gegen Bayern München. Damals war noch Niko Kovac Bayern-Trainer gewesen.

Köln schlägt Glasner

Der 1. FC Köln hat seinen Höhenflug auch nach der Winterpause fortgesetzt und den vierten Sieg nacheinander gefeiert. Angeführt vom starken Rückkehrer Mark Uth und Doppelpacker Jhon Cordoba bezwang der Aufsteiger den VfL Wolfsburg und Trainer Oliver Glasner verdient mit 3:1 (2:0) und sammelte weitere Zähler im Kampf um den Klassenerhalt.

Eine solche Serie mit vier Erfolgen in der Fußball-Bundesliga hatte der FC zuletzt vor mehr als 19 Jahren im November/Dezember 2000 hingelegt. Die Kölner Noah Katterbach und Jan Thielmann, die gegen Wolfsburg in der Startelf standen, waren damals noch nicht mal geboren.

Am Samstag trafen vor 49.200 Zuschauern Cordoba (22./ 45.+2) und Jonas Hector (62.) für das Team von Trainer Markus Gisdol. Für die Gäste aus Niedersachsen war einzig Renato Steffen (66.) erfolgreich. Damit schmolz der Vorsprung der Wolfsburger auf den FC auf nur noch vier Punkte zusammen.

Werder schlägt Fortuna

Werder Bremen hat seine schwarze Serie beendet und ist mit einem Befreiungsschlag in die Rückrunde gestartet. Im Kellerduell siegten die Bremer beim direkten Konkurrenten Fortuna Düsseldorf nach zuletzt vier Niederlagen in Folge mit 1:0 (0:0). Dadurch zog Werder (17 Punkte) an der Fortuna (15) vorbei auf den Relegationsplatz 16.

Der enorm wichtige Treffer für die Gäste fiel durch einen haarsträubenden Fehler des Bundesliga-Debütanten Florian Kastenmeier (67.). Der Düsseldorfer Keeper wurde von Niklas Moisander aus kurzer Distanz angeköpfelt, der Ball prallte von Kastenmeiers linker Schulter ins Tor. In der Nachspiel sah Moisander die Gelb-Rote Karte (90.+6), Werder-Neuzugang Kevin Vogt musste nach einem bösen Zusammenprall mit Bremens Keeper Jiri Pavlenka per Trage vom Platz gebracht werden.

Marco Friedl spielte bei den Bremern wie Markus Suttner bei Düsseldorf durch. Fortuna-Mittelfeldmann Kevin Stöger gab im Finish (ab 71.) nach acht Monaten Verletzungspause wegen eines Kreuzbandrisses sein Comeback.

Freiburg schlägt Mainz

Der SC Freiburg mit seinem Rekordtorjäger Nils Petersen hat zum Rückrundenstart seine Europapokal-Ambitionen untermauert und die Abstiegssorgen beim FSV Mainz 05 wieder verschärft. Die Breisgauer siegten im ersten Pflichtspiel des Jahres 2:1 (2:0) bei den Rheinhessen und kletterten damit zumindest bis Sonntag auf Rang sechs. Mainz rutschte dagegen nach der dritten Niederlage aus den letzten vier Spielen in die akute Gefahrenzone ab. (sid, red, APA, 18.1.2020)

Ergebnisse:

FSV Mainz 05 – SC Freiburg 1:2 (0:2)
Mainz: Onisiwo ab 46., Mwene Ersatz
Freiburg: Lienhart ab 92.

FC Augsburg – Borussia Dortmund 3:5 (1:0)
Augsburg: Teigl Ersatz

1899 Hoffenheim – Eintracht Frankfurt 1:2 (0:1)
Hoffenheim: Grillitsch und Baumgartner spielten durch, Posch bis 82.
Frankfurt: Hinteregger spielte durch, Trainer Hütter

1. FC Köln – VfL Wolfsburg 3:1 (2:0)
Köln: Kainz Ersatz
Wolfsburg: X. Schlager spielte durch, Trainer Glasner

Fortuna Düsseldorf – Werder Bremen 0:1 (0:0)
Düsseldorf: Suttner spielte durch, Stöger ab 71.
Bremen: Friedl spielte durch

Schalke 04 – Borussia Mönchengladbach 2:0 (0:0)
Schalke: Gregoritsch bis 90. (Tor und Assist), Schöpf spielte durch, Burgstaller ab 90., Langer Ersatzgoalie
Gladbach: Lainer spielte durch