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Kartendaten von Tomtom sollen als Basis für Huaweis Google-Maps-Konkurrenten dienen.

Foto: DADO RUVIC / REUTERS

Eines haben die Verantwortlichen von Huawei in den vergangenen Monaten zur Genüge betont: Der Plan A für das eigene Smartphone-Geschäft ist die Kooperation mit Google rund um Android und all die Dienste des Werberiesen. Doch diese Route bleibt den beiden Unternehmen durch die Politik weiter versperrt: Ein seit vergangenem Frühjahr aufrechter Handelsbann verhindert, dass Huawei neue Geräte mit einem offiziell lizenzierten Android, und damit mit all den Google-Services, ausliefern kann.

Kooperation

Angesichts dieser Rahmenbedingungen arbeitet Huawei zunehmend am "Plan B", und der heißt: All die Dienste von Google nachbauen und selbst anbieten. Neuster Eintrag: Gemeinsam mit dem Kartenlieferanten Tomtom will Huawei einen eigenen Konkurrenten zu Google Maps entwickeln, dies berichtet Reuters.

Gegenüber der Nachrichtenagentur bestätigt ein Tomtom-Sprecher diesen Umstand, konkrete Details will man derzeit aber noch nicht nennen. Allerdings heißt es, dass dieses Abkommen schon vor einiger Zeit geschlossen bisher aber nicht öffentlich gemacht wurde. Zudem verrät der Sprecher noch, dass neben Karten- auch Verkehrsdaten weitergegeben werden sollen, das weist auf eine Navigations-Komponente für Fahrzeuge hin. Wann die App fertig werden soll, bleibt hingegen noch unklar.

Hintergrund

Klar ist allerdings, dass die Zeit für Huawei drängt, und dabei ist eine Karten-App noch eines der kleineren Probleme: Durch den US-Handelsbann hat das Unternehmen nämlich nicht nur keinen Zugriff auf den Play Store, es kann auch den Infrastrukturdienst Google Play Services nicht nutzen. Dieser wird aber von vielen Android-Apps eingesetzt, ohne ihn funktionieren sie dann nicht. Huawei hat mittlerweile eine eigene Alternative zu den Play Services entwickelt. Die App-Entwickler dazu zu bringen, diese auch zu verwenden, bedarf aber einiger Überzeugungsarbeit, immerhin bedeutet dies auch einen zusätzlichen Entwicklungs- und Wartungsaufwand. (apo, 20.1.2020)