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Die Echtheit des Klimt-Gemäldes war umstritten, nun scheint sie geklärt zu sein.

Foto: AP

Piacenza – Die Polizei der norditalienischen Stadt Piacenza hat zum zweiten Mal einen der beiden Männer befragt, die sich zum Diebstahl des am 10. Dezember wiedergefundenen Klimt-Gemäldes "Bildnis einer Frau" bekennen. Die beiden waren bereits am Freitag vernommen worden, kurz nach der Pressekonferenz, bei der die Echtheit des Bilds offiziell bestätigt wurde.

Die beiden Männer, die bereits wegen Kunstdiebstählen in Italien verurteilt worden waren, hatten bereits vor drei Jahren Verhandlungen mit den Sicherheitskräften zur Wiederauffindung des Bildes gestartet. Die Ermittler prüfen jetzt die Glaubwürdigkeit ihrer Aussagen, berichteten lokale Medien.

Vor einigen Tagen hatte ein Journalist der Tageszeitung "Libertá", Ermanno Mariani, einen Brief der beiden Männer aus Piacenza erhalten. Sie erklärten, sie hätten jetzt das Gemälde der Stadt "als Weihnachtsgeschenk" zurückgegeben, da das Verbrechen verjährt sei und ihnen keine Strafe mehr drohe.

Täter bereits einschlägig bekannt

"Als ich das Schreiben erhalten habe, habe ich es sofort der Polizei weitergegeben. Die beiden Männer sind bereits wegen Kunstdiebstählen bekannt", berichtete Mariani im Gespräch mit der APA. Der Journalist ist Autor eines 2018 erschienenen Buchs über das gestohlene Klimt-Gemälde. "Il mistero del doppio ritratto di Klimt" (Das Geheimnis von Klimts doppeltem Porträt), lautet der Titel des Werks. "Ich hätte nie gedacht, dass man das Klimt-Porträt nur wenige Schritte von der Galerie wiederfinden würde, aus der es vor fast 23 Jahren entwendet wurde", sagte Mariani, der seit dem Diebstahl 1997 als Reporter über die Ermittlungen berichtet.

Laut Mariani wird das Klimt-Gemälde dem Kulturleben der Stadt Piacenza neue Impulse geben. Mehrere Events und Veranstaltungen seien bereits in Planung. Vorerst bleibt das Gemälde jedoch in den Händen der Staatsanwaltschaft, die weitere Ermittlungen durchführen will. Danach soll es einer Restaurierung unterzogen werden.

Das Bild wurde von Klimt in seinen letzten Lebensjahren geschaffen. Es ist Teil einer Serie von Damenporträts. Das zwischen 1916 und 1917 entstandene Gemälde zeigt Gesicht und Torso einer jungen Frau mit braunem Haar vor grünem Hintergrund. Die Galerie Ricci Oddi schätzte den Wert des Bildes auf 60 bis 100 Millionen Euro. (APA, 20.1.2020)