Sundar Pichai will Regulierung – zumindest für Künstliche Intelligenz.

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"Regulierung" ist ein Wort, das Unternehmen üblicherweise nicht so gerne hören. Immerhin werden damit dem eigenen Geschäft von staatlicher Seite Beschränkungen auferlegt. Und gerade in der Frühphase neuer Technologien wollen die jeweiligen Hersteller meist lieber uneingeschränkt experimentieren. Das ist bei einem aktuellen Thema anders: Stimmen nach der Regulierung von "Künstlicher Intelligenz" sind auch aus Industriekreisen immer wieder zu vernehmen. Nun meldet sich auch der Chef eines der größten Unternehmen in diesem Bereich zu Wort.

Forderung

In einem aktuellen Interview mit der Financial Times fordert Google- und Alphabet-Chef Sundar Pichai klare Regeln für "Künstliche Intelligenz". Es könne nicht so sein, dass Unternehmen einfach alles einmal ausprobieren, und man dann den Markt entscheiden lasse, was möglich sein soll – und was nicht. Ebenso wichtig sei es für Firmen selbst, dass sie sicherstellen, dass KI nur für gutes genutzt werde – und für alle zur Verfügung stehen.

Dass Regulierung notwendig sei, stehe insofern außer Frage, die Frage sei lediglich wie. Pichai betont dabei, dass international verpflichtende Standards etabliert werden sollen. Das könnte allerdings schwierig werden. Während man in den USA derzeit über eine recht sanfte Form der Regulierung nachdenkt, will die EU deutlich strikter vorgehen – etwa mit einem vorläufigen Bann von Gesichtserkennung im öffentlichen Raum.

Selbstregulierung

Aktuell hält sich Google an ein Regelwerk, das man selbst festgelegt hat. Darin ist etwa die Rede davon, dass man nicht an KI-basierten Technologien für Massenüberwachung arbeiten will. Dies ist auch der Grund dafür, dass Google derzeit keine Lösungen zur Gesichtserkennung verkauft im Gegensatz zu Konkurrenten wie Amazon oder auch viele chinesische Konkurrenten. (red, 20.1.2020)