Schnabeltiere kommen ausschließlich im östlichen und südöstlichen Australien vor.

Foto: Epa/ UNSW

Häufigere und länger anhaltende Dürreperioden im Zuge des Klimawandels bedrohen das australische Schnabeltier. Die Zahl der eierlegenden Säugetiere drohe in den kommenden 50 Jahren um die Hälfte einzubrechen, ihr Verbreitungsgebiet um ein Drittel zu sinken, berichteten Forscher im Fachmagazin "Biological Conservation".

Das Schnabeltier (Ornithorhynchus anatinus) kommt in Gewässern im östlichen Australien sowie auf der Insel Tasmanien vor. Nach Daten der Weltnaturschutzunion (IUCN) gibt es derzeit noch etwa 50.000 der Tiere, die aufgrund ihrer urtümlichen Lebensweise auch als Ursäuger bezeichnet werden.

Vielfältige Bedrohungen

Welche Auswirkungen die Brände der vergangenen Wochen auf die Art hatten, ist noch weitgehend unklar und wurde von den australischen Forschern nicht erfasst. Sie hatten für den gesamten Lebensraum Hochrechnungen für die derzeit – vor den Bränden – vorhandenen Populationen erstellt und in Modellrechnungen eingesetzt, bei denen Faktoren wie Wassermangel, Lebensraumverlust durch menschlichen Einfluss und die Bedrohung durch eingeschleppte Raubtiere berücksichtigt wurden.

Von der IUCN wird das Schnabeltier derzeit als "potenziell gefährdet" eingestuft. Gerade mit Blick auf den Klimawandel sei inzwischen jedoch eine höhere Einstufung nötig, sind die Forscher um Gilad Bino von der University of New South Wales in Sydney überzeugt. Im Bundesstaat South Australia ist die Art demnach bereits praktisch ausgestorben. "Auf lokaler Ebene haben wir das Schnabeltier bereits zum Aussterben gebracht und vielerorts seinen Lebensraum völlig zerstört", sagte Bino. "Für Australien hat die Umwelt keine Priorität." (red, APA, 20.1.2020)