Private Sicherheitskräfte kommen mitunter in sensiblen Bereichen zum Einsatz.

Foto: Elmar Gubisch

Securitys in Uniform, die auf die Einhaltung von Hausregeln achten oder Sicherheitskontrollen durchführen, gehören mittlerweile zum großstädtischen Alltag. Die Branche boomt seit Jahren. Dabei verrät ein Blick auf die Kriminalstatistik, dass das Leben im öffentlichen Raum in den letzten Jahren nicht unsicherer geworden ist. Vielmehr geht es um etwas anderes: Dem subjektiven Unsicherheitsgefühl soll auch zunehmend dort, wo kein Einsatz der Staatsgewalt notwendig oder wegen Personalmangels möglich ist, durch Autoritätsfiguren begegnet werden. Auch irritierendes Verhalten von Randgruppen wird zunehmend durch Securitys in Parks oder Geschäften reguliert.

Es sind also zum Teil sensible Bereiche, in denen solche Sicherheitsleute zum Einsatz kommen. Dabei gibt es keinerlei Vorschriften für die Ausbildung der Privatsheriffs, die über nicht mehr Rechte verfügen als Privatpersonen. Wie viel Vorbereitung auf den Job jemand genossen hat, ist bis dato den Unternehmen selbst überlassen.

Regeln für die Ausbildung

Es ist daher zu begrüßen, wenn Türkis-Grün plant, Regeln für die Ausbildung von Securitys festzulegen. Neben dem Versuch einer Qualitätssicherung für die Branche muss aber auch dringend darüber diskutiert werden, welche Aufgaben überhaupt an private Sicherheitsdienstleister ausgelagert werden sollen. Denn die beste Antwort auf soziale Probleme liegt selten in der Aufrüstung des Sicherheitsapparats – und schon gar nicht durch Private. (Vanessa Gaigg, 21.1.2020)