Melbourne – Der als Nummer fünf gesetzte Dominic Thiem hat seine erste Hürde bei den Australian Open souverän genommen. Der Niederösterreicher besiegte am Dienstag Adrian Mannarino nach 2:21 Stunden 6:3, 7:5, 6:2, womit er gegen den Franzosen sechs Partien in Folge ohne Satzverlust ist. Im Head-to-Head erhöhte er auf 8:0. Nächster Gegner ist der 27-jährige Australier Alex Bolt (ATP-Nr. 140), der gegen Albert Ramos-Vinolas 7:6, 1:6, 6:7, 6:1, 6:4 gewann.

Weniger gut war es davor Dennis Novak ergangen. Der 26-jährige Österreicher war gegen den auf Position 31 gesetzten Polen Hubert Hurkacz mit einer 2:0-Satzführung vorangelegen, unterlag aber nach 3:05 Stunden noch 7:6 (5), 6:1, 2:6, 3:6, 4:6. Damit hält Novak weiter bei zwei Matchsiegen bei Majors, beide in Wimbledon 2018.

Dominic Thiem nach dem Match.
Australian Open TV

"Dennis hat richtig gut gespielt in den ersten beiden Sätzen", meinte Thiem auf Servus TV, nachdem er das Match seines Freundes bis zum vierten Satz angesehene hatte. Danach ging es für ihn von Court 14 in die "Margaret Court Arena", wo er vor zwei Jahren in einem Drittrundenspiel das davor letzte Match gegen Mannarino bestritten hatte. Thiems Favoritenrolle war diesmal freilich noch ausgeprägter, und er sollte sie auch bestätigen.

"Ich bin schon zufrieden. Ich war von Anfang an solide, bis auf einen kleinen Wackler im zweiten Satz", meinte der Weltranglisten-Fünfte. "Es waren noch einige Sachen, die verbessert gehören. Aber es war ein typisches Erstrundenmatch gegen einen Gegner, der mir liegt. Trotzdem war es eng." Mannarino leistete zeitweise gut Paroli, im Endeffekt war der Weltranglisten-44. aber weniger abgeklärt und auf niedrigerem Niveau als sein Gegenüber.

Weiteres Break

Es dauerte bis zur vierten Breakchance, ehe Thiem den Aufschlag Mannarinos erstmals durchbrochen hatte. Der Favorit ließ ein weiteres Break folgen, Satzball drei brachte die 1:0-Führung. Etwas brenzlig wurde es für Thiem gleich zu Beginn des zweiten Satzes, als drei Breakbälle abzuwehren waren. In dieser Phase hielt Mannarino am besten mit, ließ sich auch von einem Aufschlagverlust zum 2:3 nicht irritieren, schaffte das 4:4 und die 5:4-Führung.

Thiem freute sich über einen 6:3, 7:5, 6:2-Sieg gegen den Franzosen Mannarino.
Foto: APA/AFP/WILLIAM WEST

Thiem aber schlug erfolgreich gegen den Satzverlust auf, schaffte postwendend ein Break zu Null und servierte zum 7:5 aus. Eine als Rückschläger fixierte 1:0-Führung im dritten Satz ebnete letztlich den Weg zum Sieg gegen den Linkshänder Mannarino. Und gegen einen Linkshänder geht es auch in der nächsten Runde – gegen den mit einer Wildcard ausgestatteten Lokalmatador Bolt, die einzigen beiden Partien gegen Thiem hat er 2012 bei Futures in Slowenien gespielt. Jeder der beiden gewann dabei einmal.

Live-Ranking auf Platz 4

Thiem hat mit dem Einzug in die zweite Runde sein Vorjahresabschneiden beim ersten Major des Jahres bereits egalisiert, 2019 musste er dann gegen den Australier Alexei Popyrin aufgeben. Achtelfinali 2017 und 2018 sind die bisher besten Ergebnisse des Lichtenwörthers bei diesem Turnier. Im Liveranking ist Thiem derzeit wieder Ranking-Vierter, bei gleichem Abschneiden wie Daniil Medwedew bliebe er vor dem Russen.

Die Partie gegen Mannarino war Thiems erste bei einem Einzelwettkampf auf der Tour mit Thomas Muster als Teil seines Coachingstabs in seiner Box. Der Steirer war rund zehn Tage zuvor nach dem in Sydney gespielten ATP Cup offiziell in Thiems Betreuerteam gekommen, Hauptcoach Nicolas Massu war im Melbourne Park natürlich auch vor Ort. (red, APA, 22.1.2020)