Die rechte Plattform Wikimannia gibt es nicht mehr.

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Auf Wikimannia wird es keine neuen Beiträge mehr geben. Die selbsternannte "Wissens-Datenbank über Benachteiligung für Jungen und Männer" und "Antithese zur feministischen Opfer- und Hassideologie" hat, so zumindest die eigenen Angaben, ihre Arbeit mit Ende des Jahres 2019 eingestellt. Das wird zumindest auf der Webseite der Plattform verlautbart, die wohl weiterhin online bleiben soll.

Zuvor hatte man Spenden sammeln wollen, erreichte aber nur 40 Prozent der Zielsumme von 10.000 Euro – als Konsequenz wird die Seite nun nur mehr regulär gewartet, neue redaktionelle Einträge soll es aber keine mehr geben.

"Lexikon" für den rechten Rand

Wikimannia, das sich selbst als "ideologiefrei" und "neutral" sieht, wurde von den namentlich nicht bekannten Betreibern der Seite WGVDL ("Wie viel Gleichberechtigung verträgt das Land") gegründet und bedient Zielgruppen am rechten Rand. Ähnlich wie die antisemitische Enzyklopädie "Judaswatch" setzt man dabei auch auf Diffamierung von bekannten Personen, die man dem eigenen Feindbild zuordnet.

Erstellt wurde die Domain im Jahr 2009, im gleichen Jahr wurde die Seite auch eröffnet. Vor allem Feministen sind das Ziel der Redakteure, die vielfach diffamiert werden. Doch auch gegen Flüchtlinge, Abtreibungen oder die Gleichstellung von LGBTQ-Personen – etwa bei der "Ehe für alle" – zieht man in verschiedenen Einträgen zu Felde.

Aus

In einen längeren Beitrag zu dem Aus der Webseite blicken die selbsternannten Männerrechtler auf ihre Arbeit zurück. Ihr Fazit: Die "Aufgaben die zu bewältigen wären" würden die Möglichkeiten der Redaktion übersteigen, daher habe man sich entscheiden, es nun sein zu lassen. (red, 22.1.2020)