Schon ein wenig unschlichter: eine Aufnahme aus dem Pressefoyer unter Türkis-Blau im Juli 2018.

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Kogler und Schrammböck vor deutlich weniger Fahnen.

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Wien – Die Fahnen sind weniger geworden. In der türkis-blauen Regierungsperiode standen die Sprecher nach dem Ministerrat vor einem regelrechten Fahnenwald, mit den Grünen an ihrer Seite geht es die ÖVP nun schlichter an. Vor vier Flaggen – je zweimal Österreich und EU – verkündeten im Kongresssaal des Bundeskanzleramts Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) am Mittwoch Neuigkeiten zur Novelle des Berufsausbildungsgesetzes (BAG). Wobei Ersterer eher damit beschäftigt war, sich für die Arbeit der Regierung zu rechtfertigen. Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) war zwar angekündigt, erschien jedoch nicht.

Pressefoyer nach dem Ministerrat.
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"Gerechtigkeit" war im Pressefoyer das Schlagwort der Stunde. Künftig soll nämlich im Sinne "des Hausverstandes und der Gerechtigkeit" die Lehrlingsentschädigung "Lehrlingseinkommen" heißen, der Lehrling selbst soll in Zukunft "beschäftigt" und nicht mehr "verwendet" werden, wie Schramböck verkündete.

Neuerungen kommen auch für Frauen in Lehre, die ein Kind erwarten. Diese sollen die Lehre nicht mehr abbrechen müssen, das Modell soll flexibler gestaltet werden, so Schramböck. Außerdem sollen Lehrberufe künftig alle fünf Jahre gescreent werden, damit man nicht wieder "Lehrberufe findet, die 40 Jahre nicht überarbeitet wurden, wie beim Dachdecker", so Schramböck.

Davon, ob Lehrlinge künftig auch finanziell von der Aufwertung des Lehrberufes profitieren, war jedoch keine Rede. (elas, 22.1.2020)