All jene, die einen anspruchsvollen Job auf einer winzigen Insel ohne Strom, WLAN oder heiße Dusche, aber mit viel Wind verlockend finden, sollten sich dieses Jobangebot näher ansehen. Denn per Inserat sucht man auf der Insel Great Blasket an Irlands Atlantikküste zwei "Hausmeister" zur Verwaltung von Unterkünften und einem Café. Die Posten, ausgeschrieben für den Zeitraum vom 1. April bis zum 1. Oktober, beinhalten freie Unterkunft und Verpflegung sowie spektakuläre Ausblicke auf Irlands westlichsten Punkt.

"Der Job ist intensiv und hart, aber auch eine einzigartige Position", sagte Alice Hayes, die die Anzeige geschaltet hat, gegenüber dem irischen Fernsehsender RTE. Die idealen Kandidaten sollten gut miteinander auskommen, sie müssten fit, sympathisch und gesprächig sein, sagte sie. "Kein Tag ist wie der andere."

Bewerbungen aus aller Welt

Die Hausmeister müssen drei Cottages mit Platz für bis zu 21 Personen betreiben und den Besuchern Tee, Kaffee und Snacks servieren. Wasser wird in pfeifenden Kesseln auf Gasherden gekocht. Eine kleine Windkraftanlage erzeugt genug Strom, um ein Telefon aufzuladen. "Sie sind also nicht völlig abgeschnitten", sagte Hayes. Die Entlohnung gab sie allerdings nicht bekannt. Dennoch soll es laut "Guardian" schon eine lange Liste an Bewerbern geben. Diese meldeten sich sogar aus Südafrika und Alaska.

Great Blasket ist Teil der Blasket-Inseln, die fünf anderen Hauptinseln sind Beginish, Inishabro, Inishvickillane, Inishtooskert und Tearaght vor der Küste von Kerry. Gemeinschaften irischsprachiger Menschen lebten hier jahrhundertelang, bauten, fischten und webten. Durch Auswanderung schrumpfte die Einwohnerzahl kontinuierlich, und 1953 evakuierte die Regierung auch noch die letzten Bewohner.

Job mit Aussicht: Great Blasket liegt im äußersten Westen Irlands.
Foto: Getty Images/iStockphoto/twstipp

Das Ehepaar Lesley Kehoe und Gordon Bond waren das letzte "Hausmeister"-Paar auf der Insel. Ihre Erfahrungen waren nicht immer positiv. Gegen Ende ihres Aufenthalts hörten sie auf, Bilder und Nachrichten in den sozialen Medien zu veröffentlichen, weil sie offenbar angefeindet wurden. Man warf ihnen unter anderem vor, mit ihren Postings immer mehr Touristen auf die Insel zu locken und diese dadurch zu zerstören. Diese negativen Kommentare habe ihnen letztendlich die Freude an dem Job genommen. (red, 22.1.2020)