Vlad unter Knollnasigen: Fantasy für die Jugend in "Wolf-Gäng".

Tierhaarallergie, Flugangst und Blutphobien sind eigentlich nichts Ungewöhnliches. In einer magischen Stadt werden sie allerdings zum Problem. Besonders wenn es einen angehenden Werwolf, eine junge Fee und einen frisch zugezogenen Vampir betrifft. Verständlich, dass sich Wolf (Arsseni Bultmann), Faye (Johanna Schraml) und Vlad (Aaron Kissiov) prompt zusammenschließen. Ihre Widersacher sind nicht nur die pubertäre Schweinebande – mit ebenso sprechenden Namen wie Hackfresse, Pickelgesicht und Schweinebacke –, sondern auch der teuflische Bürgermeister von Crailsfelden (Christian Berkel).

Wahre Bestimmung

Die Wolf-Gäng ist eine nach den gleichnamigen Romanen von Wolfgang Hohlbein adaptierte Fantasy-Geschichte (Regie: Tim Trageser): Vlad zieht mit seinem Vater (Rick Kavanian) in die neue Stadt, damit er die Klasse der magischen Penner-Akademie besuchen kann. Die Schüler erhalten zum Anfangsritus ihre wahre Bestimmung: Für die Hauptfiguren bedeutet das spitze Zähne, Feenflügel und Gesichtsbehaarung, samt zuvor erwähnter Probleme.

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Die drei Außenseiter erfahren schnell, dass nur sie die Stadt vor einem Unglück bewahren können: Die ansässigen Bewohner, allesamt zauberhafte Wesen, leben eigentlich friedlich zusammen, sollen aber wieder zu boshaften Monstern gemacht werden. Alle dort sind tollpatschig und schrullig: Axel Stein bringt als Hausmeister der Schule jeden Zauberspruch durcheinander und Sonja Gerhardt ist amüsant als verpeilte Hexensekretärin, die Begrüßungs- und Kindergeld lieber eintreibt als verteilt.

Ein durchaus charmanter, kurzweiliger Fantasy-Kinderspaß mit Fortsetzungsversprechen und kleiner politischer Botschaft an das junge Publikum. (Katharina Stöger, 23.1.2020)