Ein Buschfeuer im Westen der Stadt Queanbeyan, sie ist gut 20 Kilometer von Canberra entfernt.

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Canberra – In den Brandgebieten von Australien hat sich die Lage wieder zugespitzt. Beim Absturz eines Löschflugzeugs im Brandgebiet in Australien sind am Donnerstag drei an Bord befindliche US-Amerikaner ums Leben gekommen. Das Flugzeug sei nahe Cooma etwa 100 Kilometer südlich der Hauptstadt Canberra verunglückt, sagte der Feuerwehrchef Shane Fitzsimmons vor Reportern.

Zuvor war der Kontakt zu der Maschine abgerissen. Hubschrauber halfen bei der Suche in den Bergen des südöstlichen Bundesstaats New South Wales.

Es handelte sich um eine C-130 Hercules einer kanadischen Firma, die in australischem Auftrag flog. Die Besatzung der Maschine sei den australischen Feuerwehrleuten wohl vertraut gewesen, sagte Fitzsimmons, der den Angehörigen sein Mitgefühl ausdrückte. Das Unglück konfrontiere einen sehr ernst damit, welche Risiken der Kampf gegen die Brände mit sich bringe. Laut Zeugenaussagen ging das Flugzeug beim Absturz am Boden in einem Feuerball auf. Die Unglücksursache war unklar.

Ein Löschflugzeug etwa 165 Kilometer südlich von Sydney.
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Kein Flugbetrieb in Canberra

Der Flughafen der Hauptstadt Canberra hat außerdem wegen der nahen Buschbrände am Donnerstag seinen Betrieb eingestellt. Es landeten oder starteten keine Flugzeuge mehr, wie die staatliche Katastrophenschutzbehörde mitteilte.

Die Bewohner in mehreren Vororten der Stadt im Südosten des Kontinents wurden aufgerufen, Schutz zu suchen. Einige sollten ihre Häuser sofort verlassen und sich auf einem Sportgelände in Sicherheit bringen.

Am Mittwoch neuer Brand

Im Süden des Flughafens von Canberra brannte ein Feuer, für das der Notfall ausgerufen wurde. Der Brand hatte am Mittwoch begonnen. Grasflächen auf beiden Seiten des Flughafens fingen Feuer. Es herrschten zudem starker Wind und Hitze von mehr als 40 Grad. Der Terminal musste laut dem Flughafen aber nicht evakuiert werden. Am Donnerstag brach ein weiteres Feuer in der Nähe aus, für das eine untere Warnstufe galt ("watch and act"). Der Airport von Canberra wird eher für Inlandsflüge genutzt. Das wichtigste Drehkreuz Australiens ist Sydney.

Die Brände richten massive Schäden an Umwelt und Tieren an, mindestens 29 Menschen starben.
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Die Feuerwehr von Canberra warnte, das Feuer sei für alle gefährlich. Für viele Menschen sei es zu spät, die Gegend zu verlassen, sie sollten sich einen sicheren Ort suchen. Autofahren sei extrem gefährlich und könne tödlich enden.

Immer noch 60 Feuer

In der rund 300 Kilometer entfernten Pazifik-Metropole Sydney – sie liegt im besonders von den Feuern betroffenen Staat New South Wales – war es am Donnerstag 41 Grad heiß. Sandstürme aus dem Landesinneren könnten die Küstenregion innerhalb von Tagen erreichen, wie das Wetteramt erklärte. Obwohl es diese Woche geregnet hat, brennen in New South Wales immer noch 60 Feuer, wie Feuerwehrsprecher Greg Allen dem australischen Sender ABC sagte.

In Australien wüten seit Monaten verheerende Buschbrände. Seit September starben dadurch mindestens 29 Menschen. Die Flammen vernichteten bisher mehr als zwölf Millionen Hektar Land – das ist rund das Eineinhalbfache der Fläche Österreichs. (APA, dpa, 23.1.2020)