Herzlich willkommen in der Neigungsgruppe "Star Trek: Picard"! Hier gibt es eine Zusammenfassung der ersten Folge – ab Freitag abrufbar auf Amazon Prime. Wer schon alles auswendig weiß und den Plot nicht mehr nachlesen will, kann einfach zu den offenen Fragen runterscrollen. Das Forum zum Spekulieren und Diskutieren ist eröffnet.

Ab jetzt gibt es hier – SPOILER! SPOILER! SPOILER! SPOILER! SPOILER! SPOILER! SPOILER! SPOILER! SPOILER! SPOILER! SPOILER! SPOILER! SPOILER! SPOILER! SPOILER! SPOILER!

Wie könnte man in eine neue Serie mit einem altbekannten und sehr beliebten Charakter besser einsteigen als mit Erinnerungen an "The Next Generation" ("TNG")? Bingo, gar nicht. Wir hören in der ersten Folge "Gedenken" kitschige Musik und sehen Bilder aus dem Weltall, bis irgendwann eine kleine Enterprise auftaucht. Ein Zoom bringt uns bis ins 10 Vorne, die Offiziersmesse – oder besser gesagt: die Bar der Enterprise. Da sitzen Jean-Luc Picard und Data und spielen Karten. Eine Reminiszenz an die letzte Folge der "Next Generation"-Serie. Hier findet Picard nämlich, er hätte sich den Pokerrunden der Besatzung viel früher anschließen sollen. Allerdings "lebt" Data nicht mehr – in "Star Trek: Nemesis" (der letzte "TNG"-Kinofilm aus dem Jahr 2002) opfert sich der Androide, um Picard zu retten.

Zurück zu "Star Trek: Picard". Als Picard seinen obligatorischen Tee einschenkt und aus dem Fenster blickt, stimmt plötzlich etwas nicht. "Wir sind auf dem Weg zum Mars." Und der explodiert dann. Picard erwacht aus einem Traum. Eigentlich ist er nämlich nicht mehr auf der Enterprise, sondern auf seinem französischen Weinberg, sein Hund heißt Nummer 1 (wo ist eigentlich Riker?). Picard in Pension.

Plötzlich im Ninja-Modus

Bevor wir das Intro sehen werden, sehen wir ein junges Paar in einer Wohnung. Sie erzählt ihm von ihrem neuen Job bei der Forschungseinrichtung Daystrom (kennen wir auch schon aus "TNG"), der etwas mit Robotik zu tun hat. Wir werden später erfahren, dass der Name der Frau Dahj ist. Aus dem Nichts erscheinen drei Angreifer, den Mann töten sie sofort, die Frau greifen sie zunächst nur an und wollen von ihr wissen, wo der Rest von ihnen sei. Irgendetwas passiert, und Dahj wechselt in den Ninja-Mode und setzt alle ihre Angreifer außer Gefecht. Und hat dann eine Vision von Picard.

Erster Kontakt zwischen Jean-Luc Picard und Dahj. Wer ist sie?
Foto: Matt Kennedy / CBS Interactive, Inc. All Rights Reserved

Der spaziert auf seinem Weinberg herum, spricht Französisch und trinkt wieder Tee. Earl Grey, decaf. Ein romulanischer Mann und eine Frau leben anscheinend mit Picard auf dem Gut. Jedenfalls wird eine TV-Aufnahme vorbereitet. Picard ist gesackelt und gekampelt mit Anzug und Krawatte, seine zwei Mitbewohner geben ihm den Hinweis: "Sei der Captain, an den sie sich erinnern."

Nicht sehr gesprächig

Die TV-Sendung wird zum Anlass des Jahrestages der Supernova aufgenommen, durch die der Heimatplanet der Romulaner zerstört wurde. Wir erfahren, dass es Admiral (aha) Picards erstes Interview nach seinem Rückzug aus der Sternenflotte (aha-aha) ist. Was wir aus dem TV-Interview weiters erfahren: Es hätte eine von der Föderation genehmigte Rettungsaktion für die Romulaner geben sollen. Picard hat die Enterprise verlassen, um diese Mission zu leiten. Und dann "passierte das Unglaubliche" – etwas, worüber Picard partout nicht reden möchte. Eine Gruppe abtrünniger Androiden ("Synthetics", abgekürzt Synths) griff den Planeten Mars an und löschte die Armada der Rettungsmission aus. "Der Mars brennt bis heute, 92.000 Leben wurden ausgelöscht", sagt die Moderatorin. Danach wurde die Rettungsmission abgeblasen, alle synthetischen Lebensformen verbannt und verboten.

Picard hält das alles für einen Fehler. "Woran haben Sie den Glauben verloren, Admiral? Sie haben nie über Ihren Weggang von der Sternenflotte gesprochen", insistiert die Moderatorin. Weil es nicht mehr seine Sternenflotte gewesen sei, sagt ein merklich angezipfter Picard. "Dass die Rettungsmission abgeblasen wurde, war kriminell und ungerechtfertigt." Dann hat Picard seinen Kreisky-Moment, sagt der Moderatorin, sie habe keine Ahnung von Geschichte, und bricht das Interview ab.

Dahj sieht Picard im Fernsehen und sucht ihn auf seinem Gut auf. Sie fragt ihn, ob er sie kennt. Dahj kann sich ihre Ninja-Fähigkeiten auch nicht erklären. "In meinem Kopf habe ich sie gesehen." Picard fällt ihre Kette auf, zwei Kreise, die ineinandergreifen, sie habe sie von ihrem Vater.

Bereit für die nächste Mission

Erneut sehen wir Picard aufwachen. Data steht am Weinberg und malt, sie beide tragen ihre Uniformen aus "Next Generation" (diese Szene kennen wir schon aus dem Trailer). Das Bild zeigt eine Frau ohne Gesicht, sie steht vor einem aufgewühlten Meer. Dann wacht Picard auch wirklich auf, es war natürlich nur ein Traum, weil Data ist ja schon tot ist. An der Wand seines Arbeitszimmers hängt ein Bild, das sehr ähnlich aussieht wie jenes, das Data im Traum gemalt hat. Es zeigt die Frau nur von hinten. Dahj ist vom Weingut verschwunden.

Im Sternenflotten-Archiv findet Picard den zweiten Teil des Bildes. Ein Set, das Data auf der Enterprise gemalt hat. Die Frau hat das Gesicht von Dahj. Das Bild trägt den Titel "Tochter".

Admiral, Captain, Weinbauer.
Foto: CBS /Trae Patton ©2019 CBS Interactive, Inc. All Rights Reserved

Dahj irrt durch Paris und ruft ihre Mama an, die schickt sie zu Picard zurück. Woher weiß sie das? Mama versucht das kleinzureden. "Schließe deine Augen und konzentriere dich." Daraufhin tippt Dajh urschnell auf ihrem "Smartphone" herum und taucht bei Picard beim Archiv auf. Sie versteht nicht, was mit ihr los ist – aber Picard hat einen Verdacht: Ist Dahj die "Tochter" von Data? Er erzählt ihr von Data – der nicht so etwas sei wie die Androiden, die den Mars angegriffen hatten. Data hat sich geopfert für Picard, erzählt er ihr. Und er erzählt auch von dem Bild. Picard vermutet, der Angriff auf Dahj sei so etwas wie ihr Wake-up-Call gewesen, und er freut sich unglaublich, eine zweite Data zu haben. "Ich werde dich nie verlassen."

Es folgt ein erneuter Angriff, Ninja-Dahj ist wieder im Einsatz. Anscheinend sind die Angreifer Romulaner – grünes Blut und komische Ohren deuten darauf hin. Dahj kann zwar alle Angreifer abwehren, stirbt aber am Schluss selbst. Picard wacht wieder auf seinem Gut auf, kriegt einen Moralischen in der Pension ("Ich habe nicht gelebt, ich habe darauf gewartet zu sterben") und ist bereit für das nächste Abenteuer.

Gibt es noch eine Dahj?

Im Daystrom-Institut trifft er eine Ärztin, Agnes Jurati, und will von ihr einiges über die Herstellung von Androiden wissen. Das sei alles verboten, erklärt sie ihm. Es gebe nur theoretische Forschung. Jurati erklärt Picard, wie weit der Stand in der Androiden-Herstellung sei, und zeigt ihm eine Lade mit Teilen von B-4. Jenem Vorgänger von Data, den wir im Film "Star Trek: Nemesis" kennengelernt haben. Er sieht aus wie Data, ist aber nicht so schlau und kann eigentlich gar nichts, was Data konnte. Wollte man einen fortschrittlichen Androiden herstellen, einen, der aus Fleisch und Blut wäre (wie Dahj?), dann müsste man auf jeden Fall Teile von Data hernehmen, ist Jurati überzeugt.

Picard hat die Kette von Dahj und zeigt sie Jurati. Diese muss sich da erst einmal hinsetzen. Es sei das Zeichen für eine bestimmte Form des Klonens, eine Idee von Bruce Maddox. Den kennen wir auch schon aus "TNG" – als jenen Wissenschafter, der Data gerne auseinandernehmen will, um neue Androiden zu erschaffen. Und der Data für den Besitz der Sternenflotte hält und nicht für eine eigenständige Lebensform. Offenbar haben sich seine Vorstellungen geändert. Von Jurati erfahren wir, dass Maddox das Daystrom-Institut verlassen hat. Möglicherweise aber weiter an der Idee gearbeitet hat, Androiden herzustellen. Die Kette mit dem Symbol weist laut Jurati auf einen Prozess hin, bei dem aus einem winzigen Stück Data Klone hergestellt werden können, die auch Datas Wissen und Wesen beinhalten würden. Anscheinend immer in Zwillingspaaren. Gibt es eine zweite Dahj?

Am Ende sehen wir, wie romulanische Schiffe in einen Borg-Kubus fliegen. Ein junger Romulaner spricht eine Frau an. Sie sieht aus wie Dahj. Und trägt dieselbe Kette. (roda, 24.1.2020)

Offene Fragen

  • Wer ist Dahj? Ist sie ein Abkömmling von Data, wie das Gespräch im Daystrom-Institute vermuten lässt? Und wie viele von diesen Abkömmlingen gibt es? Sind sie alle gut, wie Data es war, oder gibt es auch Bösewichte?
  • Warum hat Picard die Sternenflotte verlassen? Ist das schon die ganze Geschichte, dass die Ideale der Flotte nicht mehr mit seinen übereinstimmten?
  • Warum sind die Syths ausgezuckt und haben den Mars gesprengt? Was hatte die Rettungsmission für Romulus damit zu tun?
  • Was tun die Romulaner in dem Borg-Kubus? Gibt es die Borg auch noch?
  • Wer sind die zwei Romulaner, die bei Picard auf dem Weingut leben?