Direc TV muss seinen Spaceway-1-Satelliten flott vorzeitig in Pension schicken.

Foto: Boeing

Nicht nur Smartphones können gravierende Akkuprobleme haben, die in ungeplanter Selbstzerstörung enden. Auch Satelliten kann ein solches Schicksal ereilen. Das lernt gerade der US-TV-Anbieter Direc TV, berichtet Spacenews.

Einer seiner Sendegeräte in der Erdumlaufbahn macht seit Dezember Probleme. Nun gibt es ernste Bedenken, dass der von Boeing hergestellte Spaceway 1 explodieren könnte. Vor kurzem übermittelte man der US-Kommunikationsbehörde FCC ein Schreiben, laut dem eine Anomalie einen "signifikanten und irreversiblen thermischen Schaden" am Akku angerichtet hätte.

Nur noch ein Monat Zeit

Als Sicherheitsmaßnahme hat man die Akkuelektronik abgeschalten und betreibt den seit April 2005 im All befindlichen Satelliten derzeit nur noch mit dem Strom, den seine Solarpanels generieren. Ende Februar wird er allerdings auf seiner aktuellen Route den Erdschatten passieren, wo er auf Strom aus den Batterien angewiesen wäre.

Bis dahin muss Direc TV seinen Satelliten nun 300 Kilometer über den geostationären Orbit in den "Weltraumfriedhof" aufsteigen lassen. Dafür braucht man aber eine Ausnahmegenehmigung. Normalerweise muss der Treibstoff von Satelliten vor ihrer Außerbetriebstellung vollständig abgelassen werden. Dieser Prozess ist allerdings langwierig und in diesem Fall nicht vor dem Stichtag, 25. Februar, komplettierbar.

Immerhin, die Kunden von Direc TV sollen bislang weder von den Problemen etwas mitbekommen haben, noch soll das Ende von Spaceway 1 sich auf sie auswirken. Denn der Satellit sei nur als Backup-Lösung genutzt worden, heißt es. (red, 23.01.2020)