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Wohin geht die Reise im Personalwesen? Der aktuelle Global Talent Trends Report von Linkedin befragte dazu Personaler weltweit.

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Welche Trends ergeben sich im Personalwesen? Diese Frage stellte das Jobnetzwerk Linkedin weltweit 7.089 Personalern und Personalentscheidern für den aktuellen Global Talent Trends Report. Ebenfalls wurden Daten von mehr als 660 Millionen Linkedin-Mitgliedern, darunter 14 Millionen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz, ausgewertet. Das Ergebnis: vier große Trends, die das Jahr 2020 prägen werden.

1. Employee Experience

Laut der Linkedin-Analyse wird die sogenannte Employee Experience immer wichtiger. Damit ist alles in der Beziehung zwischen einem Arbeitnehmer und einem Unternehmen gemeint – von der Bewerbung bis zur Pension. Es gehe darum, was der Mitarbeiter als Teil eines Unternehmens fühle und erlebe oder wie er darin interagiert. 77 Prozent der Unternehmen arbeiten laut dem Bericht derzeit daran, das zu verbessern. Und die Zahl der Stellen, die Employee Experience in der Bezeichnung tragen, sei heute 24-mal so groß wie noch vor fünf Jahren.

Das sei auch ein wichtiger Teil der Personalpolitik. Wer in die Beziehung zu seinen Mitarbeitern investiere, stärke die Mitarbeiterbindung, sagen 77 Prozent der befragten Personaler. Und es sei auch eine Folge des Fachkräftemangels, sagt Barbara Wittmann, Countrymanagerin für die DACH-Region bei Linkedin. "Arbeitgeber rücken zunehmend die Employee Experience in den Fokus, weil sie begehrten Talenten heute mehr bieten müssen als nur ein gutes Gehalt", sagt Wittmann. Dazu gehörten auch Karriere- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten, die sich verstärkt eröffnen würden, wenn Unternehmen Stellen häufiger intern besetzen.

2. Internes Recruting

Immer mehr Firmen werden künftig ihre offenen Stellen intern besetzen, besagt der Report. 73 Prozent der Befragten gaben an, dass diese Form des Recruitings in ihrem Unternehmen aktuell an Bedeutung gewinne. Und auch das stärke die Personalbindung: Mitarbeiter bleiben ihnen im Schnitt 41 Prozent länger treu als Unternehmen, in denen die interne Personalbeschaffung eine geringere Rolle spielt, heißt es in der Aussendung.

3. People Analytics

Dass Datenanalysen das Personalwesen verändern und Personalentscheidungen auf Basis von Daten getroffen werden, sagen Experten seit Jahren voraus. Doch bislang konnten sich fast ausschließlich Großkonzerne die dafür nötige Infrastruktur leisten, so der Report. Mittlerweile ändere sich das, weil immer mehr Drittanbietertools auf den Markt kämen. Und parallel dazu habe sich die Zahl der Personalfachleute, die sich laut eigenen Angaben mit Datenanalysen auskennen, zwischen 2014 und 2019 um 242 Prozent erhöht.

4. Multigenerational Workforce

Das Altersspektrum in den Unternehmen wird immer breiter. Damit es hier zu keinen Herausforderungen in der Zusammenarbeit komme, müssten sich die Firmen darum bemühen, dafür gute Voraussetzungen zu schaffen. Denn erfahrene Mitarbeiter können ihr Wissen an Berufseinsteiger weitergeben – und umgekehrt. Auch auf den Unternehmensoutput habe das Auswirkungen: 89 Prozent der befragten Personaler glauben, dass eine multigenerationale Belegschaft die Firma erfolgreicher macht. (red, 24.1.2020)