Nur ein Zehntel der Österreicher lässt sich gegen Grippe impfen.

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Bilder von Menschen mit Masken, Meldungen von der Abriegelung der Elfmillionenstadt Wuhan, steigende Krankenzahlen: Es ist derzeit schwierig, wegen des Coronavirus nicht in Panik zu geraten. Die Berichterstattung berührt die Urängste der Menschen. Ansteckung, Krankheit und Tod: Die Pest hat nicht nur Spuren in der DNA des Menschen hinterlassen, sondern offensichtlich auch in der Psyche.

Dabei läuft eigentlich alles nach Plan. Die chinesischen Gesundheitsbehörden haben rechtzeitig kommuniziert, die WHO ist an Bord und hat bisher keine Alarmstufe ausgerufen. Informieren, ohne Panik zu erzeugen, ist jedoch ein Drahtseilakt. Es ist ein Spagat, der im digitalisierten Informationszeitalter ganz offensichtlich nicht zu schaffen ist. Haltlose Verschwörungstheorien kochen auf. Gegen Urängste haben rationale Erklärungen keine Chance.

Influenza statt Coronaviren

Man sollte sich eher um die Influenza als um Coronaviren sorgen. Derzeit sind in Wien 8.000 Grippekranke gemeldet, in der vorigen Saison starben österreichweit 616 Menschen. Es gibt eine Impfung, aber nur ein Zehntel nimmt sie in Anspruch. Klar, man sollte Viren nicht gegeneinander aufwiegen, aber zur Einordnung ist es vielleicht legitim.

Das Coronavirus betrifft in ganz China mit seinen 1,4 Milliarden Einwohnern gerade einmal 620 Menschen, bisher gab es nur 17 Tote. Diese Statistiken sind ein starkes Argument gegen Panik – und für vernünftige Vorsorge. (Karin Pollack, 23.1.2020)