Krankenhaus Hietzing mit dem Neurologischem Zentrum Rosenhügel.

Foto: Robert Newald

Wien – Ein Nachfahre der Familie Rothschild, Geoffrey R. Hoguet, zieht gegen die Stadt Wien vor Gericht. Wie Profil und Kurier berichteten, will der New Yorker Unternehmer unter anderem, dass die 1907 eingerichtete Stiftung seines Urgroßonkels wieder durch ein unabhängiges Kuratorium geführt wird. Die "Nathaniel Freiherr von Rothschild’sche Stiftung" wurde gegründet, um auf dem Wiener Rosenhügel wie auch auf dem Areal des Maria-Theresien-Schlössels Nervenheilanstalten zu errichten und zu betreiben.

1912 eröffnete die Stiftung das Krankenhaus Rosenhügel, das bis heute als neurologisches Zentrum besteht. Nach der Machtübernahme durch die Nazis wurde die Stiftung aufgelöst. Bei der Wiederherstellung 1956 wurde nicht wie vor 1938 ein unabhängiges Kuratorium als Verwaltungsorgan eingesetzt, sondern der Magistrat der Stadt Wien – das ist bis heute so.

Verhandlung im Februar

Vor dem Hietzinger Bezirksgericht strebt Hoguet nun die Abberufung des Magistrats als Stiftungsverwalter und die Wiedereinsetzung an. Laut seines Rechtsanwalts habe sich die Stadt "das Stiftungsvermögen unter Verletzung des Stifterwillens treuwidrig zugeeignet, wobei die formell weiter bestehende Rechtspersönlichkeit der Stiftung nur noch eine juristische Hülle ist".

Für nichtig sollen auch die Änderung der Stiftungssatzung 2017 und der Verkauf des Maria-Theresien-Schlössels durch die Stadt erklärt werden. Die vom Magistrat Wien verwaltete Stiftung hatte im Jahr 2001 das zuvor als Spital genutzte Maria-Theresien-Schlössel an die Stadt Wien verkauft.

Die Verhandlung ist für 20. Februar anberaumt. Ex-SPÖ-Justizsprecher Hannes Jarolim vertritt die Stadt. Laut ihm seien "Vereinbarungen zur Rothschild’schen Stiftung vor Jahrzehnten in größtem Respekt und Einvernehmen und ganz im Sinne des ursprünglichen Stiftungszwecks" geschlossen worden. (red, APA, 26.1.2020)