Die Gemeinderatswahl in Niederösterreich stärkt die Landeshauptfrau Mikl-Leitner innerhalb der ÖVP.

Niederösterreich bleibt ein schwarzes Land – das ist keine überraschende Analyse. Erstaunlich ist es aber doch, wie die Volkspartei bei der Gemeinderatswahl von hohem Niveau aus zugelegt hat. Jaja, es sind lokale Wahlen, die lokal entschieden werden. Doch ein landesweiter Trend lässt sich nicht in Abrede stellen. Und auch im schwarzen Niederösterreich sind die Auswirkungen des türkisen Rückenwinds aus dem Bund bemerkbar.

Vor allem für die SPÖ sind die Triumphe der ÖVP schmerzhaft, denn sie haben ihnen Mehrheiten in einigen wichtigen Städten abgekämpft: Gmünd im Waldviertel zum Beispiel, an sich eine erzrote Stadt; oder Amstetten, das ebenfalls lange von den Sozialdemokraten regiert wurde.

Hochprofessioneller Parteiapparat

Die Volkspartei profitiert aber auch vom Matthäus-Effekt: Wer hat, dem wird gegeben werden. Die immer schon stark aufgestellte Partei profitiert von ihrem hochprofessionell aufgestellten Parteiapparat, der auch die kleinste Ortsgruppe unterstützt. Sie ist die Einzige, die in allen 567 Gemeinden auf dem Stimmzettel stand, die in jedem Winkel des Landes einen motivierten Vertreter hat.

Das stärkt nicht zuletzt Johanna Mikl-Leitner innerhalb ihrer Bundespartei. Denn die ÖVP weiß, dass Wahlen in Niederösterreich gewonnen werden – und die Landeshauptfrau kann intern weiterhin auf etliche Tausend engagierte Gemeinderäte verweisen. Damit hält der Triumph der niederösterreichischen ÖVP noch für viele Jahre an. (Sebastian Fellner, 26.1.2020)