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In der Kaschmir-Region gibt es wieder Internetzugang, allerdings mit sehr beschränkter Bandbreite.

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Mehr als fünf Monate sind die Menschen in der indischen Himalaya-Region Kaschmir offline gewesen. Nun hat die Regierung zugelassen, dass sie wieder eingeschränktes, langsames Internet haben, wobei viele Internetseiten, WhatsApp und soziale Netzwerke weiter nicht zugänglich sind.

Indiens Regierung hatte Anfang August der Unruheregion an der Grenze zu Pakistan das Internet abgestellt, mehr Truppen geschickt und weitere Restriktionen verhängt. Die Maßnahmen sollten Proteste verhindern, nachdem die Regierung dem Bundesstaat Jammu und Kaschmir seinen teilautonomen Sonderstatus entzogen hatte. Damit wollte sie das mehrheitlich muslimischen Gebiet, wo Aufständische seit Jahrzehnten für Unabhängigkeit kämpfen, stärker in das mehrheitlich hinduistische Indien integrieren.

Zu langsam für E-Mails

Der Journalist Aarif Shafi, der in der Region arbeitet, sagte am Montag der Deutschen Presse-Agentur, das wieder hergestellte mobile Internet reiche nicht einmal, um E-Mails zu empfangen. Von Behördenseite hieß es, man habe die Sorge, dass übers Netz aufgehetzt werden könnte.

Am 10. Jänner hatte das höchste Gericht Indiens geurteilt, dass die Einschränkungen in Kaschmir nicht gerechtfertigt sind. Viele Restriktionen wurden inzwischen gelockert, nicht aber die Internetsperre. Indien ist zwar die größte Demokratie der Welt, aber auch eines der Länder, das am häufigsten das Internet abstellt. (APA, 27.01.2020)