Wie gut beherrschen Sie die Sprache Ihrer Eltern?
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Die Kommunikation mit den eigenen Eltern ist eigentlich etwas Selbstverständliches. Sie sind unsere ersten Sprachvermittler und Gesprächspartner. Wenn es allerdings Brüche in der Biografie gibt, einen Umzug in ein anderes Land gemeinsam als Familie, einen Neuanfang der noch kinderlosen Eltern in einem fremden Land oder auch Eltern, die aus zwei verschiedenen Ländern kommen, dann wird die Muttersprache für die Kinder mit der Zeit oft zur passiven Sprache.

Nach Worten suchen

Und so kann es kommen, dass es zu den Menschen, die einem eigentlich am nächsten stehen, eine gewisse Kommunikationsbarriere gibt. Sicher, die Kenntnisse der Muttersprache reichen dazu aus, Alltägliches zu besprechen, zu erzählen, wie der Tag gelaufen ist oder was sich im Freundes- und Familienkreis so tut. Wenn es aber komplexer wird, wenn Konflikte im Raum stehen, wenn es um wirklich Wichtiges geht, dann fehlt oft das essenzielle Vokabular, exakt das auszudrücken, was man sagen will. Worüber man auf Deutsch nicht einmal mehr nachdenken muss, dafür hat man oft in der eigenen Muttersprache keine Worte mehr. Gefühle, die man auf Deutsch ganz klar benennen kann, finden hier keinen adäquaten Ausdruck – dadurch bleibt in der Kommunikation mit den Eltern einiges auf der Strecke. Und auf Deutsch mit den Eltern zu reden ist oft die noch größere Barriere, da es sich einfach nur falsch anfühlt – ganz abgesehen davon, dass das Deutsch der Eltern vielleicht auch nicht das allerbeste ist.

Auch auf Twitter diskutieren User mit Migrationshintergrund über dieses Thema:

Wie ist die Kommunikation mit Ihren nichtdeutschsprachigen Eltern?

Was fällt Ihnen in Ihrer Muttersprache schwerer als auf Deutsch? Wie beeinflusst das die Kommunikation in Ihrer Familie? Was können Sie auf Deutsch besser ausdrücken – und was funktioniert in der Muttersprache besser? Und welche Sprache geben Sie an Ihre Kinder weiter? Teilen Sie Ihre Erfahrungen im Forum! (aan, 30.1.2020)