Eduard Posch, Spitzenkandidat Neos im Burgenland, konnte diese nicht in den Landtag führen.

Foto: Neos

Die Glückssträhne der Neos ist unterbrochen. 2019 haben sie gleich bei vier Wahlen zugelegt, 2020 beginnt für sie mit einem Dämpfer. Im Burgenland verpassten sie den Einzug in den Landtag, bei den niederösterreichischen Gemeinderatswahlen muss man den Erfolg mit der Lupe suchen. Die Euphorie ist gebremst.

Kein Grund für Krisenstimmung: Die Neos sind in sechs von neun Landtagen vertreten, in Salzburg sogar Teil der Landesregierung. Dass liberale Parteien nur in Städten punkten können, stimmt nicht. Dazu liefern die Neos selbst den besten Gegenbeweis. Ihre Wählerschaft ist durchmischt. Bei der steirischen Landtagswahl im Vorjahr holten sie ein Grundmandat über Graz und überzeugten gleichzeitig in einigen Kleinstgemeinden Wähler.

Wichtige Wien-Wahl

Richtungsweisend wird für sie die Wien-Wahl in diesem Jahr. Hier kämpfen sie nicht nur gegen den Platzhirsch SPÖ, sondern auch gegen Türkis und Grün. Die ringen in der Großstadt um dieselben Wählerstimmen.

Opposition können sie; die kleinste Partei im Parlament inszeniert sich am lautesten gegen ÖVP und Grüne. Mit Genuss zerlegen sie das Regierungsprogramm und zeigen auf offene grüne Wunden wie die Sicherungshaft und die U-Ausschuss-Blockade. Bisher haben sie sich die konstruktive Kritik an die Fahnen geheftet, jetzt laufen sie Gefahr, diesen Anspruch durch allzu große Verbissenheit gegenüber den Grünen zu verlieren. (Marie-Theres Egyed, 28.1.2020)