Digitalautor Mathew Ingram

Foto: Diego Figone #ijf18

Diese 25 Jahre Internet geschichte, in denen DER STANDARD schon im Netz ist, haben den Journalismus und die Medien verändert – im Guten wie im Schlechten. Wir schauen zu oft auf das Schlechte, das dieses Internet ermöglicht hat und das uns umgibt – von russischen Trollfabriken, die versuchen, Wahlen zu beeinflussen, bis zu den Fanatikern einer weißen Vorherrschaft, die sich hinter Social Media verstecken. Und wir beachten zu wenig, wie sehr uns das Internet geholfen hat.

So ähnlich ist das mit den Auswirkungen des Internets auf die Medien. Wir denken sehr oft daran, wie digitale Plattformen wie Google bisherige Fundamente und Prinzipien der Medienwirtschaft gesprengt haben. Aber wir schauen nicht auf die Stärken und positiven Aspekte des Onlinezugangs und der digitalen Veröffentlichung.

Das Internet hat Lesern etwa ermöglicht, Journalisten zu antworten – und viele widmen sich auch hier den negativen Folgen dieser Möglichkeit. Aber sie hat auch viel Gutes – bis hin zur Kontrolle der Macht der Medien und ob sie korrekt berichten. Medienunternehmen, die diese Machtverschiebung verstehen und sich auf sie einstellen, haben die besten Erfolgsaussichten in den nächsten Jahren – und Jahrzehnten.

Mathew Ingram ist Chief Digital Writer der "Columbia Journalism Review". Der frühere "Fortune"-Autor schreibt über die Überschneidungen von Medien und Technologie seit den Anfängen des kommerziellen Internets, er publiziert etwa in "Washington Post" und "Financial Times", bei Reuters und Bloomberg. (Mathew Ingram, 29.1.2020)