Der Wolfsgruß, wie er im Zuge einer Demo in den Niederlanden gezeigt wird.

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Im Internet kursiert ein Video von offenbar türkischstämmigen Busfahrern der Wiener Linien, die (in Dienstkleidung) das Handzeichen des Wolfsgrußes machen, Symbol der rechtsextremistischen Grauen Wölfe.

Die Stimmung scheint entspannt, auch für Türkischsprechende ist kaum verständlich, was da (offenbar in der Küche einer Betriebsgarage der Wiener Linien) gesagt wird. Die Wiener Linien haben die Leute sofort suspendiert, denn der Wolfsgruß ist verboten.

Faschistisches Symbol

Selbst wenn es ein halblustiger Scherz gewesen sein sollte: Der Wolfsgruß ist in Österreich schon in anderem, keineswegs harmlosem Zusammenhang gesehen worden, zuletzt bei einer antikurdischen Kleindemo im Oktober auf dem Wiener Stephansplatz. Das muss man ernst nehmen – ebenso wie die White-Power-Zeichen, die rechtsextreme Identitäre in der Vorlesung des Historikers Lothar Höbelt zeigten. Oder den geradezu perfekten Hitlergruß, den ein Tullner FPÖ-Funktionär vor ein paar Jahren in einer Silvesternacht zeigte (er hat sich inzwischen davon distanziert).

Auch der Wolfsgruß ist ein faschistisches Symbol, und das hat einfach keinen Platz hierzulande, selbst wenn es eine b’soffene G’schicht auf Türkisch gewesen sein sollte.

Der türkische Ultranationalismus ist manchmal auch islamistisch-religiös unterlegt, manchmal überhaupt nicht. Im Auge behalten muss man ihn auf alle Fälle. (RAU, 29.1.2020)