Wien – Österreichs öffentlich-rechtliches Popradio Ö3, Kultursender Ö1 und einige Regionalradios des ORF haben mehr Publikum als vor einem Jahr: Der Donnerstag veröffentlichte Radiotest bescheinigt ihnen statistisch signifikante Zuwächse. Die große Umfrage mit mehr als 22.000 Telefoninterviews bescheinigt dem Radio insgesamt mehr Tagesreichweite – und regional auch einigen Privatsendern. Alle Werte: Schnitt Montag bis Sonntag.

Ö3, Ö1 legen beim Gesamtpublikum zu

77,3 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher ab zehn Jahren haben gestern Radio gehört – sagen sie den Interviewern des Radiotests 2019, durchgeführt von GfK Austria und Ankordata. Das sind 1,8 Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor und ein signifikantes Plus.

63,2 Prozent der Befragten ab zehn Jahren sagen, sie haben am Vortag zumindest ein ORF-Radioprogramm (zumindest eine Viertelstunde lang) gehört – 1,7 Prozentpunkte mehr, ein signifikanter Zuwachs.

In diesem Gesamtpublikum (ab zehn Jahren) steigerte sich Ö3 von 31,7 auf 33,7 Prozent Tagesreichweite, Ö1 ebenfalls signifikant von 8,5 auf 9,3 Prozent.

Das sind die einzigen statistisch aussagekräftigen Veränderungen bundesweit. Die von der RMS vermarkteten Privatsender zusammen kommen hier auf 27,8 Prozent Reichweite (2018: 27,3). Der größte und lange einzige bundesweite Privatsender Kronehit hat hier 10,7 Prozent (11,1).

Radio Austria am Start mit anderen Fellner-Radiomarken

Das erst am 26. Oktober 2019 gestartete bundesweite Fellner-Radio Austria wird im Radiotest 2019 zusammen mit Reichweiten der Antenne Salzburg (die dort auf die Lokalfrequenz von Lounge FM gewechselt ist und ihre Frequenzen an die bundesweite Lizenz abtrat) und die Antenne Tirol ausgewiesen. Der Wert 2019: 1,8 Prozent Tagesreichweite bundesweit.

Das Auf und Ab in den Bundesländern beim Radiopublikum ab zehn Jahren

Die signifikanten Veränderungen beim Gesamtpublikum ab zehn Jahren im Radiotest 2019 gegenüber 2018 in den Ländern:

• In Niederösterreich steigerte sich Ö3 signifikant von 37,7 auf 41,1 Prozent; FM4 verlor von 3,6 auf 2,5 Prozent.
• Im Burgenland legte Ö3 signifikant von 35,8 auf 40 Prozent zu.
• In der Steiermark steigerte sich das ORF-Radio Steiermark von 31,3 auf 34,2 im Bundesland. Soundportal von 2,5 auf 3,8 Prozent.
• In Kärnten legte das ORF-Radio Kärnten von 39,3 auf 43,4 zu, die private Antenne Kärnten von 19,8 auf 23,8. Kronehit verlor in diesem Bundesland von 9,2 auf 6,8 Prozent Tagesreichweite.
• In Oberösterreich steigerte sich Ö3 von 34,2 auf 37,4, ORF-Radio Oberösterreich von 23,5 auf 26,0. Kronehit verlor von 14,5 auf 12,3.
• In Salzburg verbesserte sich das ORF-Radio Salzburg von 30,7 auf 33,8. Kronehit verlor von 7,3 auf 5,4, Energy von 2,7 auf 1,8.
• In Tirol legte Life Radio Tirol von 7,8 auf 10,2 zu und Klassik Radio von 0,6 auf 1,2.
• In Vorarlberg steigerte sich die Antenne Vorarlberg von 21,6 auf 24,9 und mit ihr die RMS von 27,5 auf 31,1 Prozent Tagesreichweite beim regionalen Publikum ab zehn Jahren.

Ö3 legt auch beim jüngeren Publikum zu

Die Radioreichweite insgesamt stieg signifikant auch bei der jüngeren Zielgruppe zwischen 14 und 49 Jahren. Nach 71,6 Prozent vor einem Jahr sagen nun 73,2 Prozent der jüngeren Menschen unter 50, sie haben gestern zumindest eine Viertelstunde lang Radio gehört.

Ebenso statistisch aussagekräftig: Die ORF-Radios insgesamt legten hier bundesweit von 51,6 auf 54,6 Prozent Tagesreichweite zu. Und Ö3 von 36,7 Prozent vor einem Jahr auf nun 39 Prozent.

Das Auf und Ab in den Ländern beim Publikum unter 50

Die statistisch signifikanten Veränderungen beim Gesamtpublikum zwischen 14 und 49 Jahren im Radiotest 2019 gegenüber 2018 in den Ländern sind überschaubarer:

• In Kärnten legte das ORF-Radio Kärnten auch beim Publikum unter 50 zu – von 22,4 auf 28 Prozent. Kronehit verlor in diesem Bundesland signifikant von 15,6 auf 11,5 Prozent. Die ebenfalls private Antenne Kärnten der Styria Media Group verbesserte sich von 29,0 auf 34,5 in der jüngeren Zielgruppe im Bundesland.
• In Oberösterreich steigerte sich Ö3 von 39,3 auf 44,5 Prozent Tagesreichweite beim Publikum unter 50. Kronehit gab signifikant von 21,9 auf 18,5 nach.
• In Tirol konnte Life Radio Tirol von 10,3 auf 14,6 Prozent zulegen.

Die Anteile am Radiomarkt

(red, 30.1.2020)