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Die Deutsche Bank muss kräftig abspecken.

Foto: REUTERS/Kai Pfaffenbach

Frankfurt – Der größte Konzernumbau in der Firmengeschichte hat der Deutschen Bank im vergangenen Jahr einen Nettoverlust von 5,7 Milliarden Euro eingebrockt. Es ist der fünfte Jahresverlust in Folge. Das Minus sei vollständig auf die Umstrukturierung zurückzuführen, sagte Vorstandschef Christian Sewing am Donnerstag bei der Jahrespressekonferenz in Frankfurt. Das Geschäft in der Kernbank habe sich dagegen 2019 stabilisiert.

Analysten hatten im Schnitt mit einem Minus von fünf Milliarden Euro gerechnet. Um wieder in die Spur zu kommen, hat Sewing dem größten deutschen Geldhaus im vergangenen Sommer drastische Sparmaßnahmen auferlegt. Der Anleihenhandel, einst das Aushängeschild des Instituts, muss kräftig abspecken, der Aktienhandel wird komplett dichtgemacht. Weltweit fallen 18.000 Jobs weg. Ende Dezember beschäftigte die Bank noch 87.600 Mitarbeiter, 4.100 weniger als ein Jahr davor.

Sewing verteidigt Boni für Deutsche-Bank-Vorstände

Der Vorstandschef wehrt sich gegen Rufe nach einem kompletten Bonusverzicht. Der Vorstand habe mit seiner Entscheidung, auf die Hälfte des Bonus zu verzichten, die richtige Balance gefunden, so Sewing. "Wir müssen attraktiv bleiben für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die überlegen zur Deutschen Bank zu kommen." Das gelte auch für den Vorstand. Das Management habe alle seine Ziele erreicht und hätte auf Basis des Vergütungssystems einen Anspruch auf seine volle variable Vergütung gehabt. (APA, Reuters, 30.1.2020)