Jedes fünfte bis dritte Medikament wirkt sich negativ auf die Fahrtauglichkeit aus, heißt es vonseiten des Kuratoriums für Verkehrssicherheit.

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Wien – Auf drei Alkohollenker in Österreich kommen etwa zwei Lenker unter Medikamenteneinfluss. Das berichtete das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV). Etwa 20 bis 30 Prozent aller Medikamente können die Fahrtauglichkeit beeinflussen, warnt das Kuratorium anlässlich der aktuellen Grippewelle.

Österreicher würden, verglichen mit anderen europäischen Ländern, besonders häufig unter Medikamenteneinfluss fahren, die Akzeptanz dessen sei hierzulande überdurchschnittlich hoch, geht aus den Ergebnissen einer internationalen Erhebung 2018 unter Beteiligung des KFV hervor. Es wurden 35.000 Verkehrsteilnehmer – darunter 2.000 Österreicher – zu ihren Verhaltensweisen im Straßenverkehr befragt. Dabei gab jeder fünfte österreichische Autolenker an, innerhalb der letzten 30 Tagen nach der Einnahme eines Medikaments mit entsprechendem Warnsymbol, ein Auto gelenkt zu haben. Im europaweiten Durchschnitt waren es nur 15 Prozent der befragten Lenker.

Es liegt in der Selbstverantwortung des Lenkers, sich via Beipackzettel, Arzt oder Apotheker zu informieren, ob Medikament die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt, betont das KFV. Stellt die Exekutive eine Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit in Folge einer Medikamenteneinnahme (ohne Suchtgift) fest, ist mit einer Verwaltungsstrafe in Höhe von bis zu 726 Euro zu rechnen. Darüber hinaus kann die Polizei den Lenker an der Weiterfahrt hindern. Weitere mögliche Maßnahmen sind die vorläufige Abnahme des Führerscheins, die Überprüfung der gesundheitlichen Eignung für das Lenken eines Kfz und die Einziehung oder Einschränkung der Lenkberechtigung. Bei einem Unfall kann zudem (Mit-)Verschulden festgestellt werden. (APA, red, 1.2.2020)