Ein "Monster" am "Tatort" (Sonntag, 20.15 Uhr, ORF 2 und ARD) versetzt Dortmund in Angst und Schrecken: Als die Polizei den Tatort erreicht, kauert eine junge Frau direkt neben dem Opfer – offenbar handelt es sich um die Mörderin. Das Tatmesser hält sie noch in der Hand und will sich nur unter einer Bedingung ergeben: Sie verlangt, mit Kommissar Faber (Jörg Hartmann) sprechen zu können. Welche Verbindung sie zum Leiter der Dortmunder Mordkommission hat, ist völlig unklar. Da bekommt Kommissar Pawlak (Rick Okon) einen verstörenden Anruf seiner fünfjährigen Tochter. In höchster Alarmbereitschaft macht er sich auf den Weg zu seiner Familie.

"Harter Stoff", attestiert Astrid Ebenführer im TV-Tagebuch im STANDARD: "Sexuelle Gewalt gegen Kinder, Pädophile, die ihre kranken Fantasien im Netz teilen, Menschen, die gekonnt gegeneinander ausgespielt werden: Regisseur Thorsten C. Fischer gelingt mit Monster ein Fall, der an die Nieren geht."

Foto: ORF/ARD/Thomas Kost

Der neue "Tatort" aus Dortmund habe sich mit Kindesmissbrauch ein schwieriges Thema vorgenommen, schreibt Cornelius Pollmer in der "Süddeutschen Zeitung". Es gelinge, "sich in jenem schmalen Bereich zu bewegen, der dem Zuschauer in eindeutigen Andeutungen reale Brutalität zumutet, dabei aber Opfer weder ausstellt, noch in anderer Weise preisgibt".

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In "Monster" zeige sich einmal mehr, weshalb das Thriller-Genre so gut zu diesem Team passe, so Claudia Schwartz in der "Neuen Zürcher Zeitung". Die Figur von Kommissar Faber sei dieses Mal "weniger zorngesteuert", die Inszenierung übe Zurückhaltung und lasse sich weder auf Gewaltszenen noch Voyeurismus ein.

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Trotz der großen Präsenz des Serienmörders Markus Graf in "Monster" begehe "Drehbuchautor Jürgen Werner, der den Dortmunder 'Tatort' einst entwickelt hat, nicht den Fehler, den Pädo-Verbrecher die Dynamik des Krimis vorgeben zu lassen", so Christian Buß im "Spiegel". Regisseur Thorsten C. Fischer schaffe "trotz einiger problematischer Drehs im Plot immer wieder atmosphärisch und psychologisch konsistente Szenen". (red, 2.2.2020)

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