Sie haben Roby Baggio's Magical Kicks vermisst? Auch dieses Spiel ist im Flashpoint-Archiv gespeichert.

Foto: Roby Baggio's Magical Kicks

Gemcraft, Stick Brawl, Roberto Baggio‘s Magical Kicks und auch so manches nicht ganz jugendfreundliche Werk – Flash und einige andere Technologien ermöglichten es uns in den 2000ern erstmals, komplexere, animierte Spiele im Browser zu spielen. Und von der Möglichkeit machten Internetnutzer auch fleißig Gebrauch. Doch für Flash hat das letzte Stündchen geschlagen, nicht zuletzt weil es technologisch überholt und in den letzten Jahren vor allem mit Sicherheitslücken aufgefallen ist.

Nur noch wenige Seiten bieten überhaupt noch Flash-Inhalte. In den meisten Browsern werden sie auch gar nicht mehr abgespielt, es sei denn der Nutzer schaltet sie manuell frei. Und bald wird die Unterstützung vollständig entfernt. Doch was wird dann mit dem Spieleschatz geschehen? Die Initiative Flashpoint hat sich zur Aufgabe gemacht, die Browsergames von damals in spielbarer Form zu archivieren und als Download bereit zu stellen. 38.000 Games und 2.400 Animationen sind mittlerweile in der Sammlung. Wer vorab wissen möchte, was sie enthält, kann auf der Website von Flashpoint in der "Master List" nachschlagen.

Das Web Archive für Browsergames

Damit ist die Flashpoint so etwas ähnliches wie es das Web Archive für das World Wide Web ist. Auch in Sachen Dateigröße hat das Archiv eine beachtliche Größe erreicht. Wer die "Ultimate"-Version der Sammlung in ihrer aktuellen Version 7.1 herunter laden will, muss dafür einen 241 GB großen Download vollziehen und 288 GB für die entpackte Version auf Festplatte oder SSD bereit halten.

Allerdings gibt es auch eine "Infinity"-Fassung- Sie wiegt 296 MB als Download und belegt entpackt etwa 600 MB. Mit dabei ist eine Grundausstattung an Games. Will man Titel spielen, die nicht dabei sind, werden diese vom Launcher vorher herunter geladen. Mit dem Standalone Flash-Player und einer Reihe von Open Source-Technologien wird Spielen, die nicht eigenständig lauffähig wären, vorgegaukelt, dass sie auf einem Server wären.

In puncto Copyright pflegt man einen eher "relaxten" Zugang. Wer sein Spiel in der Sammlung finde und damit nicht einverstanden ist, kann per Beschwerde eine Löschung erwirken. Da viele der Games jedoch zehn Jahre oder älter sind und längst nicht mehr gepflegt werden, hat man aber keine Sorge, dass es diesbezüglich zu gröberen Problemen kommen könnte.

Wer noch ältere Spiele, nämlich aus der MS-DOS-Ära, bevorzugt, wird übrigens tatsächlich beim Web Archive fündig, wo sich rund 7.000 Titel online per Emulator spielen lassen. (gpi, 02.02.2020)