Die süße Versuchung.

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Krapfen gehören für viele Leute zum Fixpunkt der Faschingszeit, in der Welt der Emojis sind sie jedoch unbekannt. Wenn man bei einem nativen Apple-Keyboard nämlich die österreichische Delikatesse eingibt, wird ein Donut-Emoji vorgeschlagen. Android nennt überhaupt keine Alternative. Die österreichische Bäckerei Ströck will dies nun ändern und hat ein eigenes Krapfen-Emoji entworfen. "Denn ein Krapfen ist kein Donut!", heißt es in einer Presseaussendung.

Prozess läuft

Die Bäckerei hat das Krapfen-Emoji bereits dem Unicode-Konsortium vorgelegt, das sich nun damit beschäftige. Das ist jene Organisation, die für eine einheitliche Kodierung bei den Symbolen sorgt. Der gemeinnützige Verein aus Kalifornien, dessen Vorstand aus Mitarbeitern großer Techfirmen besteht, kümmert sich seit 1991 um die einheitliche Textausgabe in Programmiersprachen, seit 2010 um die kleinen Piktogramme. Befürworter des Krapfen-Emojis können online die Petition unterstützen, bisher haben dies rund 2.000 Personen getan. Damit solle dem Konsortium die "Relevanz des Krapfen-Emojis" dargelegt werden.

Der Emoji-Vorschlag.
Foto: krapfengate.at

Geduld nötig

Es könnte jedoch noch länger dauern, bis über das Krapfen-Emoji abgestimmt wird. Netzaktivistin Jennifer 8. Lee, Mitglied im Konsortium, sagte im März 2019 dem STANDARD, dass der Prozess von der Idee bis zur Prüfung und Abstimmung viel Zeit in Anspruch nehme.

Der technische Ausschuss der Organisation, zuständig für die endgültige Entscheidung, tagt viermal im Jahr, zuletzt Ende Jänner: Dabei wurden 117 neue Bilder für den Standard Emoji 13.0 abgesegnet. Darunter befinden sich auch mehrere Transgender-Emojis und Bilder, die von stereotypen Rollenbildern abweichen. (red, 3.2.2020)