Aufatmen bei der US-Weltraumbehörde Nasa: Nach einem technischen Problem der Weltraumveteranin Voyager 2 konnte der Normalbetrieb wiederaufgenommen werden. Am 25. Jänner war es bei einem Standardmanöver zu Schwierigkeiten gekommen: Die Sonde, die seit 42,5 Jahren im All unterwegs ist, sollte sich um 360 Grad drehen, um das Magnetometer zu kalibrieren. Dabei kam es allerdings zu einer Fehlfunktion, die Stromversorgung wurde überlastet, und alle wissenschaftlichen Instrumente wurden automatisch abgeschaltet.

Künstlerische Darstellung von Voyager 2. Seit bald 43 Jahren ist die Sonde unterwegs – ihre Reise wird noch Jahrmillionen dauern.
Illustration: NASA/JPL-Caltech

Techniker arbeiteten seither daran, den Fehler zu beheben und den Notfallmodus wieder aufzuheben. Inzwischen konnte die Stromversorgung wieder normalisiert und die wissenschaftlichen Instrumente reaktiviert werden, wie die Nasa mitteilte. Die Datensammlung sollte wieder funktionieren, die Kommunikation mit der Sonde sei die ganze Zeit über problemlos gelaufen.

18,5 Milliarden Kilometer entfernt

Was die Systemsteuerung allerdings deutlich erschwert, ist die enorme Distanz von Voyager 2 zur Erde: Die Sonde befindet sich derzeit rund 18,5 Milliarden Kilometer von unserem Planeten entfernt. Die Signallaufzeit in eine Richtung beträgt beachtliche 17 Stunden. Wenn also die Nasa einen Befehl schickt, dauert es 34 Stunden, ehe die Antwort der Sonde eintrifft.

Ende 2018 war Voyager 2 ihrer Schwesternsonde Voyager 1 in den interstellaren Raum gefolgt und schickte wissenschaftliche Daten aus dem Grenzbereich der Heliosphäre. Die beiden Voyager-Sonden waren 1977 in kurzem Abstand aufeinander ins All gestartet, um das äußere Planetensystem zu erforschen. Da die robusten Raumflugkörper nach Abschluss ihrer Aufgaben weiterhin funktionierten, beschloss die Nasa eine weitere Mission. 2012 erreichte Voyager 1 als erstes von Menschenhand gemachtes Objekt den interstellaren Raum, 2018 folgte Voyager 2.

Da sich ihre Energiereserven langsam dem Ende zuneigen, wird der Kontakt zu den Rekordsonden in den kommenden Jahren abreißen. Vorbei ist ihre Reise damit aber keineswegs: Sie werden noch in Millionen von Jahren durch unsere Galaxie reisen. Erst kürzlich berechneten Forscher, an welchen fernen Sternen sie dereinst vorbeikommen werden. Voyager 2 wird demnach "schon" in etwas mehr als 40.000 Jahren im Abstand von 1,6 Lichtjahren an Ross 248 vorüberziehen. In 296.000 Jahren steht dann ein Vorbeiflug an Sirius in einer Distanz von 4,3 Milliarden Kilometern an. (dare, 3.2.2020)