Melbourne – In den Tennisweltranglisten hat es, wie nach Grand-Slam-Turnieren üblich, etliche Rangverschiebungen in den Top Ten gegeben. Bei den Herren hat Australian-Open-Sieger Novak Djokovic wieder die Führung vom Spanier Rafael Nadal übernommen, Finalist Dominic Thiem rückte von Rang fünf auf sein bisheriges Karrierehoch von vier vor – nur 85 Punkte hinter dem drittplatzierten Schweizer Roger Federer.

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Mit 7.045 Zählern hat es Thiem erstmals über die 7.000er-Marke geschafft, selbst auf Djokovic fehlen ihm nun nur noch 2.655 Punkte. Vor Turnierbeginn in Melbourne waren es noch 4.345 Zähler Rückstand auf die Leaderposition gewesen. Thiems guter Saisonstart spiegelt sich auch im "Race to London" wider, hier ist er hinter Djokovic sicherer Zweiter. Dennis Novak verbesserte sich um sechs Plätze auf sein Karrierehoch von Platz 93.

Jagd auf Rang drei

Folgt Thiem seiner Nennung für das 250er-Turnier nächste Woche in Buenos Aires, würde er im Fall eines Titelgewinns den aktuell drittplatzierten Federer bereits überholen.

Im Gegensatz zu einem Halbfinale in Buenos Aires hat Thiem in der Woche darauf ebenfalls auf Sand in Rio de Janeiro keine Punkte zu verteidigen, was ihm aufgrund des 500er-Status des Events eine noch bessere Chance bietet, Federer abzufangen. Der hat zudem in der letzten Februar-Woche seinen Turniersieg in Dubai zu verteidigen.

Dominic Thiem auf Zwischenstation.
Foto: APA/AFP/DAVID GRAY

Sollte Thiem tatsächlich als Ranking-Dritter in den März gehen, stehen die Chancen nicht schlecht, dass er diese Position auch zum Auftakt der europäischen Sandplatzsaison hält. Zwar hat er im März durch seinen Turniersieg 2019 in Indian Wells 1.000 Punkte stehen, Federer als Vorjahresfinalist aber auch immerhin 600 Zähler zu verteidigen. Und der Eidgenosse holte sich danach beim 1..000er in Miami sogar den Titel.

Ära Djokovic V

Für Djokovic hat seine fünfte Phase und insgesamt 276. Woche an der Weltranglistenspitze begonnen. Hält er sich da bis 20. April, würde er den US-Amerikaner Pete Sampras (286) als Nummer zwei in der Rekordliste ablösen, für das Überflügeln von Federer (310) muss der Serbe zumindest bis 5. Oktober warten.

Die Aussicht, Sampras zu schnappen, ist sehr gut. Denn Verfolger Nadal hat bis Ende April mit 965 Punkten um 650 Zähler mehr zu verteidigen als Djokovic.

"Klar, das ist eines meiner größten Ziele", ließ der "Djoker" nach seinem Melbourne-Triumph hinsichtlich Federers Bestmarke wissen. Der 32-jährige Djokovic ist heuer noch makellos. Nach sechs Einzelsiegen beim ATP Cup und den sieben bei den Australian Open hält er bei einer 13:0-Bilanz.

Bei den Damen ist das Ranking auch durchmischt worden. Die Australierin Ashleigh Barty hat zwar die Spitze gehalten, dahinter tauschten aber die nun zweitplatzierte Rumänin Simona Halep und die Tschechin Karolina Pliskova die Plätze. Beste US-Amerikanerin ist nun Melbourne-Triumphatorin Sofia Kenin als Siebente. (APA, 3.2.2020)

HERREN:

1. ( 2) Novak Djokovic (SRB) 9.720 Punkte
2. ( 1) Rafael Nadal (ESP) 9.395
3. ( 3) Roger Federer (SUI) 7.130
4. ( 5) Dominic Thiem (AUT) 7.045
5. ( 4) Daniil Medwedew (RUS) 5.960
6. ( 6) Stefanos Tsitsipas (GRE) 4.745
7. ( 7) Alexander Zverev (GER) 3.885
8. ( 8) Matteo Berrettini (ITA) 2.905
9. (10) Gael Monfils (FRA) 2.700
10. ( 9) David Goffin (BEL) 2.555

Weiter:
93. (99) Dennis Novak (AUT) 609
160. (157) Sebastian Ofner (AUT) 323
280. (278) Lucas Miedler (AUT) 146
362. (330) Jurij Rodionov (AUT) 101

DAMEN:

1. ( 1) Ashleigh Barty (AUS) 8.367 Punkte
2. ( 3) Simona Halep (ROM) 6.101
3. ( 2) Karolina Pliskova (CZE) 5.290
4. ( 5) Elina Switolina (UKR) 4.775
5. ( 7) Belinda Bencic (SUI) 4.675
6. ( 6) Bianca Andreescu (CAN) 4.665
7. (15) Sofia Kenin (USA) 4.495
8. (10) Kiki Bertens (NED) 3.965
9. ( 9) Serena Williams (USA) 3.915
10. ( 4) Naomi Osaka (JPN) 3.626

Weiter:
139. (143) Barbara Haas (AUT) 431
221. (231) Julia Grabher (AUT) 263

Das Ranking der Weltranglistenleader nach Wochen an der Spitze:

1. Roger Federer (SUI) 310 Wochen
2. Pete Sampras (USA) 286
3. Novak Djokovic (SRB) 276
4. Ivan Lendl (CZE/USA) 270
5. Jimmy Connors (USA) 268
6. Rafael Nadal (ESP) 209
7. John McEnroe (USA) 170
8. Björn Borg (SWE) 109
9. Andre Agassi (USA) 101
10. Lleyton Hewitt (AUS) 80

Weiter:
22. u.a. Thomas Muster (AUT) 6