"Im Zentrum" am Sonntag punktete mit Wiedererkennungseffekten.

Foto: Screenshot ORF

Alle sieben Österreicher, die sich in Wuhan aufhielten, sind zumindest einmal negativ getestet worden. Gefahr gebannt, vorerst. Das wusste man am Sonntagabend noch nicht, insofern sah sich der ORF genötigt, das Coronavirus zum Talkthema von Im Zentrum zu machen.

Weil es um Größeres geht

Richtige Entscheidung, schließlich geht’s um Größeres: Ein Virus made in China kann wegen der Globalisierung zur "tödlichen Gefahr werden", wie der Spiegel schreibt. Freilich drehte es sich Im Zentrum nicht ums Globale, eher ums Nationale. "Gesundheitssystem im Krankenstand – mit Milliarden kaputtgespart?" lautete am Sonntag die Frage, die, gefühlt, in jedem Jahr in jeder Grippesaison gestellt wird. Und wirklich: Schon nach den ersten Antworten hatte man das Gefühl, sich mitten in der US-Komödie Und täglich grüßt das Murmeltier wiederzufinden, in der ein grantiger Wetteransager immer wieder denselben, den Murmeltier-Tag, durchlebt.

Das passte insofern, als am Sonntag tatsächlich "Groundhog Day" war – denn inhaltlich lernte man wenig Neues: Die Verzahnung zwischen Spital und niedergelassenen Ärzten fehlt; es gibt zu wenig Koordination zwischen den "Playern"; ein verbindlicher regionaler Plan für Prävention fehlt; Pflegepersonal muss besser eingebunden werden; die Patienten haben auch Eigenverantwortung für ihre Gesundheit. Wer sich ein wenig für Gesundheitspolitik interessiert, konnte mitsprechen, auch bei den Schuldzuweisungen. Es war ein sehr vertrauter TV-Abend: Alles schon gehört. Immer wieder, jahrelang. Murmeltierabend total. (Petra Stuiber, 3.2.2020)

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