Die Marke Telering verlässt Österreichs Mobilfunkmarkt bald endgültig.

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Telering geht in Pension. Was schon länger klar war, ist nun fix: Mit Ende März wird es die Marke von Magenta (ehemals T-Mobile) nicht mehr geben. Bestandskunden wechseln ab 23.3. einfach auf den Namen Magenta, ansonsten ändert sich laut dem Unternehmen nichts für sie. "Bestehende Tarife, die Vorwahl 0650, die Rufnummern und SIM-Karten bleiben alle unverändert", erklärt Jan Willem Stapel, Geschäftsführer für Privatkunden bei Magenta Telekom.

Magenta-Versprechen

Magenta, die österreichische Mobilfunktochter der Deutschen Telekom, verspricht "preisbewusste" Neukunden mit dem Tarif "Hi!Magenta" zu adressieren. "Im Hi!Magenta-Smartphone-Vertrag inkludiert sind zum Start 17 GB Datenvolumen – statt 8 GB – um monatlich 17 Euro, sowie bis zu 30 Mbit/s Download- und bis zu 5 Mbit/s Uploadgeschwindigkeit", nannte Magenta am Dienstag ein Tarifbeispiel.

Die Vorgeschichte

Im August 2005 – Magenta hieß damals noch T-Mobile – haben sich die Deutschen die kleinere tele.ring geschnappt. Chef von T-Mobile war damals der Steirer Georg Pölzl, nunmehr seit 2009 Chef der teilstaatlichen Österreichischen Post. An der Spitze von tele.ring stand damals Michael Krammer, der mittlerweile mit H.O.T. den etablierten Betreibern weiterhin kräftig Konkurrenz macht und zwischenzeitlich auch Präsident des SK Rapid war.

1,3 Mrd. Euro soll die Deutsche Telekom für tele.ring bezahlt haben, hieß es bei der Übernahme aus Branchenkreisen. Eigentümer von tele.ring war Western Wireless, welcher wiederum vom US-Telekomkonzern Alltel geschluckt wurde. "Das war damals sehr emotional, wir waren geschockt", erinnerte sich Krammer einige Jahre später im Gespräch mit der APA. Insbesondere, dass tele.ring an einen heimischen Mitbewerber ging, sei tief gesessen.

Im Mai des Vorjahres hat dann Magenta die Integration des ebenfalls übernommenen Kabelnetzanbieters UPC bekannt gegeben. Der Wiener Platzhirsch bei Kabelanschlüssen für TV und Internet wurde Ende 2017 von den Deutschen erworben. Die Umwandlung von T-Mobile und UPC in Magenta hat sich die Deutsche Telekom nach Eigenangaben knapp 20 Mio. Euro kosten lassen.

Nicht die erste Marktbereinigung

Der Kauf des Diskonters tele.ring durch T-Mobile war nicht die erste Marktbereinigung in Österreich. Im Februar 2012 war Orange an der Reihe. Konzernmutter France Telecom brauchte Geld – und der chinesische Mischkonzern Hutchison mit seiner Österreich-Tochter "3" hatte es. Für 1,3 Mrd. Euro übernahm die Nummer 4 am Markt die Nummer 3.

Damals schien der Wunsch der Mobilfunkanbieter aufzugehen – die Tarife gingen nach oben. Selbst der Telekomregulator runzelte schon die Stirn, doch für eine Glättung sorgte nicht der Regulator selbst, sondern einmal mehr Michael Krammer. Mit seiner Firma Ventocom startete er zum Jahresbeginn 2015 beim Lebensmittelhändler Hofer den Diskont-Tarif "HoT" – und hatte nach drei Monaten bereits über 150.000 Kunden die er auf mittlerweile rund 900.000 ausgebaut hat. (APA; red, 4.2.2020)