Die Mehrheit der arbeitenden Flüchtlinge hat der Studie zufolge eine Stelle als Fachkraft.

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Nürnberg – Knapp die Hälfte der seit 2013 nach Deutschland Geflüchteten geht fünf Jahre nach ihrer Ankunft einer geregelten Arbeit nach. Das ist das Ergebnis einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg, die am Dienstag veröffentlicht wurde. "Die Arbeitsmarktintegration erfolgt damit etwas schneller als bei Geflüchteten früherer Jahre", schreiben Herbert Brücker, Yuliya Kosyakova und Eric Schuß in der Studie.

Mehr als zwei Drittel der Flüchtlinge, die einen Job haben, arbeiten Vollzeit. Allerdings gibt es einen großen Unterschied zwischen Männern und Frauen: Nur 29 Prozent der Frauen sind nach fünf Jahren in Deutschland erwerbstätig, bei Männern liegt die Quote bei 57 Prozent. Die Mehrheit der arbeitenden Flüchtlinge hat der Studie zufolge eine Stelle als Fachkraft. 44 Prozent nahmen Helferjobs an.

Bei den seit den 1990er-Jahren infolge der Jugoslawienkriege nach Deutschland gekommenen Flüchtlingen lag die Erwerbstätigkeitsquote nach fünf Jahren etwas niedriger, bei 44 Prozent. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt sei gegenwärtig deutlich günstiger als damals – auch wenn die Geflüchteten vom Balkan bessere Voraussetzungen, etwa bezüglich der deutschen Sprache, hatten.

8.000 Geflüchtete befragt

Der Studie liegt eine Befragung zugrunde, die das Forschungszentrum des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und das Sozio-oekonomischen Panel am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) gemeinsam organisieren. Diese wurde eigens ausgewertet.

Die repräsentative Wiederholungsbefragung konzentriert sich auf Geflüchtete, die zwischen 2013 bis 2016 nach Deutschland gekommen waren. Insgesamt wurden etwa 8000 Geflüchtete befragt. (APA, red, 4.2.2020)